Westwind 2009: Ein kleines, aber feines Festival im Herzen Salzburgs

Westwind. Foto: Ingrid Kreitler
Westwind. Foto: Ingrid Kreitler

Westwind. Foto: Ingrid Kreiter

Ingrid Kreiter. „Wir sind vom selben Stern! Ich kann deinen Herzschlag hörn…“ Ich + Ich Frontsänger Adel Tawil hat sichtlich Spaß am Auftritt auf dem Salzburger Residenzplatz. Immer wieder wiederholt er diese Zeile des Liedes, einmal laut singend, dann im Flüsterton. Das Publikum vor der Bühne macht fleißig mit. Fast alle wippen im Takt der Musik, einige tanzen ausgelassen, viele singen.

Foto: Manfred Siebinger

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Es ist ein gelungener Abschluss für das Westwind Festival 2009. Ganze zehn Bands sorgen elf Stunden lang für Feierlaune mitten in der Altstadt. Der Dom und der restaurierte Residenzbrunnen bilden eine einzigartige Kulisse für die Auftritte der Musiker. Das Line Up besteht aus Bands aus dem deutschsprachigen Raum, einzige Ausnahme ist die norwegische Sängerin Marit Larsen, die 2009 mit ihrem Ohrwurm „If a song could get me you“ die europäischen Charts gestürmt hat.

Foto: Manfred Siebinger

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Die österreichisch-australische Band Talisman Collection eröffnet das Festival um 12 Uhr vor einem kleinen Publikum mit einem durch und durch gelungenen Auftritt. Schade nur, dass die Musiker schneller sind als die Organisatoren. Dass Gabelstapler letzte Paletten verräumen und die Imbissbuden bis 13 Uhr keinen Strom (und damit auch keinen warmen Leberkäse) haben, kann vorkommen. Warum die Bühne während (!) des Auftritts der ersten Band aber unbedingt gewischt und geputzt werden muss, bleibt unverständlich.

Die Salzburger Lokalmatadore The Seesaw und Cardiac Move sowie die Südtiroler Formation 4Twenty sorgen im Anschluss für gute Laune beim kleinen, aber feinen Publikum. Die österreichische Beatbox-Band Mauf ist ebenfalls ein wahrer Ohrenschmaus. Die drei jungen Musikerinnen und Musiker entlocken ihren Kehlen unglaubliche Töne und klingen wie ein mindestens sechsköpfiges Vokalorchester.

Ein Höhepunkt des Festivals ist der Auftritt der norwegischen Newcomerin Marit Larsen. Eine knappe Stunde lang begeistert die Sängerin nicht nur das Publikum mit ihren gefühlvollen Pop-Balladen. Die Sängerin der Wiener Band Herbstrock, die gerade erst einen Amadeus eingeheimst hat, lobt ihre Musikkollegin beim nachfolgenden Auftritt in den höchsten Tönen.

Foto: Manfred Siebinger

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Vor dem finalen Auftritt von Ich + Ich sorgen Clueso und die deutsche HipHop-Formation Dendemann für Stimmung. Das Publikum ist inzwischen etwas größer geworden, im Gegensatz zu herkömmlichen Veranstaltungen dieser Art lassen sich auch ausnehmend viele Paare und junge Familien vor der Bühne ausmachen. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass der Abzug des Publikums nach drei Zugaben von Ich + Ich sehr geordnet und problemlos verläuft.

Foto: Ingrid Kreitler

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Fazit: Das Open-Air-Festival Westwind ist eine Alternative zu den größeren, zweitägigen Festivals in Österreich, die hauptsächlich auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet sind. Für das leibliche Wohl der Gäste wurde an zwei preiswerten Imbissständen gut gesorgt: Heiße Würsteln und Leberkäse schmeckten ausgezeichnet, verschiedene Baguettes, süße und salzige Brezen wurden ständig frisch aufgebacken. Anti-alkoholische Getränke (1,50 – 2 Euro) sowie Bier und Radler (3 Euro für eine Halbe) waren absolut leistbar. An einem Karaoke-Stand vertrieben sich kleinere und größere Gäste die Zeit zwischen den Auftritten. Insgesamt ein absolut wiederholenswerter Versuch eines Stadt-Festivals!

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