Aniada a Noar im Brechelbad

Foto: Johannes Gellner

Das Brechelbad zu Webersberg gehört zum Anwesen des Paulseppelbauern Hans Steiner in Seeham-Webersberg und liegt auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Blick über den Obertrumer See bis hinüber nach Mattsee. Vor sechs Jahren wurde die Hütte, wo bis in die Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Flachs aufbereitet, also gebrechelt wurde, revitalisiert und in ihr ein kleines Museum eingerichtet.

Elisabeth Pichler

Elisabeth Pichler

Es ist fast schon Tradition, dass hier am letzten Tag der Sommerferien ein Konzert stattfindet. Am Sonntag, den 13.9.2009 war die Volksmusikgruppe Aniada a Noar, was so viel heißt wie Ein jeder ein Narr (weststeirischer Dialekt), zu Gast und begeisterte mit ihren Geigenjodlern, Polkas, Tanzln und Gstanzl das zahlreich erschienene Publikum.

Michael Krusche (Geige, Gitarre, Gesang), Wolfgang Moitz (Flöte, Gesang), Bertl Pfunder (Ziehharmonika, Mandoline, Gitarre, Gesang) und Andreas Safer (Geige, Mandoline, Gesang) stehen seit 1983 gemeinsam auf der Bühne und geben der Volksmusik neue Perspektiven.

Sie stellten erstmals in Salzburg ihr neuestes Programm mit dem Titel „Holz“ vor, die gleichnamige CD wird Ende dieses Monats erscheinen.

Die vier Vollblutmusiker überzeugten mit einem abwechslungsreichen Programm, das immer wieder mit Überraschungen aufwarten konnte. Neben flotten Landlern, Polkas und frechen Gstanzln gab es immer wieder melancholisch stimmungsvolle Lieder, wie etwa einen Abschiedsjodler für den verstorbenen Großvater.

Foto: Aniada a Noar/ Johannes Gellner

Faszinierend auch der Einsatz der vielen verschiedenen Instrumente, darunter eine Nasenflöte, die es dem Musiker erlaubt, ohne Hände zu flöten und gleichzeitig zu singen. Das sieht zwar nicht sehr kleidsam aus, ist aber äußerst effektvoll und erheiternd.

Andreas Safer: „In unserem heutigen Repertoire finden sich neben tradierten Stücken hauptsächlich Eigenkompositionen, Tänze und Lieder. Wir verknüpfen dabei ganz unprogrammatisch Angloamerikanisches mit Alpenländischem, ganz nach persönlichem Empfinden spontan aus ,dem Bauch heraus’. Unsere Texte sind autobiographisch, Reflexionen zu unserer Gesellschaft und Umwelt. Wir sehen uns nicht als traditionelle Volksmusikgruppe und auch nicht als Beitrag zur – in den Medien gern zitierten – so genannten «Neuen Volksmusik».“

„Unserer musikalische Besetzung entspricht nicht traditionellen Mustern, sondern ergab sich aus individuellen, musikalischen Vorlieben und Neigungen mit meist autodidaktisch erlernten Instrumenten. Unseren Melodien sind Mixturen verschiedener Volksmusiken.“

Die Kontinuität ihrer musikalischen Arbeit und die Leidenschaft, Instrumente und Stimmen einzusetzen, sind das Erfolgsrezept dieses Quartetts, das bereits 15 CDs auf den Markt gebracht hat, die von den Kritikern stets hoch gelobt wurden. Es ist eine wahre Freude, diesen Musikern zuzusehen und zuzuhören, ihre Begeisterung springt einfach auf die Zuhörer über. Nur zu gerne hätte man das Tanzbein geschwungen, doch dafür war leider der Platz zu knapp.

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