Die Golden Boys von der Baustelle

Foto: Jürgen Frahm/ Landestheater Salzburg

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Elisabeth Pichler – Am 26. September 2009 hieß es im Landestheater Salzburg/ Kammerspiele  „Hereinspaziert!!!“ Das Ensemble rund um den neuen Intendanten Carl Philip von Maldeghem stellte sich mit einem abwechslungsreichen Programm dem interessierten und zahlreich erschienenen Salzburger Publikum vor. Den krönenden Abschluss bildete am Abend die Uraufführung von Peter Blaikners Kammermusical „Die Golden Boys von der Baustelle“.

Foto: Jürgen Frahm/ Landestheater Salzburg

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Auf einer Baustelle treibt der österreichische Vorarbeiter Hawelka (Gerhard Peilstein) sein Team voran: den Bulgaren Schivkov (Gero Nievelstein), einen verhinderten Opernsänger, und den abgewirtschafteten Bauern Josef (Peter Blaikner). Dazu gesellt sich noch der illegal eingewanderte Südamerikaner Fausto (Marco Dott). Sie alle haben mit Geldproblemen zu kämpfen und so melden sie sich gemeinsam zu einem Song-Contest für „Men Only“ an.

Gemeinsam entwickeln sie ein raffiniertes System, sie melden sich in allen Kategorien an, da kann eigentlich nichts schief gehen, da kann es nur einen Gewinner geben: „Die Golden Boys von der Baustelle“. Doch sie haben nicht mit Horst Rosenholz, dem Neffen des Bürgermeisters, gerechnet. Dieser ist zwar mit seinem Song „Du sollst das Herzblatt von unserem Herzen sein“ beim Grand Prix der Volksmusik durchgefallen, doch hier in seinem Heimatort stehen seine Chancen wesentlich besser.

Die Moderatorin kann nur mit einer guten Gage dazu gebracht werden, bei diesem „provinziellen Bauernkasperltheater“ im Pfarrsaal mitzumachen. Britta Bayer überzeugt mit einer wunderbaren Parodie auf diverse bekannte Fernsehshows.

Foto: Jürgen Frahm/ Landestheater Salzburg

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Der sangesstarke Bautrupp unterhält nun in einem turbulenten Musical Jury und Publikum gleichermaßen mit einem kunterbunten Lieder-Mix, der den Bogen vom Seemannslied zum russischen Männerchor, vom Latino-Schlager zum einheimischen Hard-Rock, von einem neuen Lied für Salzburg bis zu den letzten Erkenntnissen über den deutschen Charme spannt.

Meist sind es Parodien auf die verschiedensten Musiker bzw. Musikgruppen, wie die Wiener Sängerknaben, den Don Kosaken Chor, auf Hansi Hinterseer, die Wildecker Herzbuben oder auch Max Rabe.

Auch aus der Mischung sprachlicher Elemente resultiert ein besonderer Witz, so trifft der einheimische Bauer Josef mit seinem etwas eingeschränkten Vokabular („Ja, eh“, „Ja mei“, “Ja scho“) auf den redseligen Macho Fausto und den etwas ruppigen Hawelka, auf dessen T-Shirt schon der einprägsame Spruch „Schleich di“ prangt.

Ein roter Container beherrscht die Bühne (Manuela Weilguni), durch Drehung wird er zur Künstlergarderobe, mit Vorhang zur Bühne des Pfarrsaales.

Die musikalische Begleitung bereitet Peter Ewaldt sichtlich Vergnügen, auch das in solchen Shows übliche „Applaus-Plakat“ bringt er immer wieder zum Einsatz.

Der Salzburg Autor Peter Blaikner ist vor allem durch seine Kindermusicals bekannt geworden. Nun konnte er mit einem Kammermusical – eigentlich mehr ein Kabarettmusical –überzeugen. Dieser abwechslungsreiche Abend sorgte für beste Laune bei Publikum.

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