Die Frau lebt nicht vom Brot allein

Foto: Odeion

Die nicaraguanische Autorin Gioconda Belli und das Grupo Sal Duo waren am 28. Mai 2014 zu Gast im stimmungsvollen Dorothea-Porsche-Saal in Hallwang-Mayrwies. Gioconda Belli las die spanischen Originaltexte, die Schauspielerin Brigitte Karner mit viel Gefühl die deutschen Übersetzungen.

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Von Elisabeth Pichler

Gioconda Belli zählt zu den meistgelesenen Autorinnen Lateinamerikas. Mit ihren Romanen „Tochter des Vulkans“, „Republik der Frauen“ und ihrer Autobiografie „Die Verteidigung des Glücks“ erlangte sie große Popularität. Als leidenschaftliche, politisch engagierte Frau, schloss sie sich bereits in jungen Jahren der sandinistischen Befreiungsarmee an und war während der Revolution eine der schillerndsten Persönlichkeiten Nicaraguas. Ihre ersten erotischen Gedichte, in denen sie sich mit gewaltiger sprachlicher Kraft zu ihren Wünschen und Phantasien bekennt, verursachten Anfang der 70er Jahre im katholisch-strengen Nicaragua einen Skandal.

Bis heute ist Gioconda Bellis Lyrik geprägt von Sinnlichkeit, poetischer Kraft und dem Willen, das Frausein zu feiern. In ihrem neuesten Gedichtband „Davor, die Jugend“ schreibt sie auf selbstironische Weise über die „erzwungene Würde der Wechseljahre“ und die „rachsüchtigen Hormone“. Selbstbewusst thematisiert sie den Verlust der Jugend und die Endlichkeit des Seins.

 Wie viel hätte ich sein können und war es nicht?
Wie viel könnte ich noch sein und bin es nicht?

Schon zu Beginn der Lesung beteuert Belli – wie einst Edith Piaf – „Ich bereue nichts.“ Das Grupo Sal Duo begeistert mit leidenschaftlicher Musik und nimmt das Publikum mit auf eine Reise quer durch Lateinamerika. Inspiriert von den indianischen, afrikanischen und europäischen Wurzeln präsentieren Fernando Dias Costa und Aníbal Civilotti eigenständige Interpretationen lateinamerikanischer Musik. Die bekannte Schauspielerin Brigitte Karner liest die deu…

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