MOKRIT: Ein Jedermann

Es ist eine Rarität: Theater in der ISOSPAN-Fabrik in Ramingstein. Ich fuhr mit der Murtalbahn von Kendlbruck bis zur Fabrik in Madling, die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts eine Papierfabrik und wo ich 1969 als letzter Mitarbeiter im Marmorwerk tätig war. Felix Mitterers Variante vom Leben und Sterben des reichen Mannes war angesagt.

Von Johann Weilharter. (Fotos: Sabine Grübl)

In der umfangreichen Hauptrolle Klaus Steinschnack. Zu Beginn die Erscheinung des Todes und ein Gerichtstag im Himmel im eindruckvollen Bühnenbild von Elisabeth Strauß. Jedermann ist Waffenfabrikant mit besten Kontakten zu Bankenwelt und Politik. Die Buhlschaft als Chefsekretärin und Geliebte ist jederzeit präsent, die vernachlässigte Ehefrau nur am Telefon und nach ihrem Selbstmord als Geist. Genial spielt Marcella Wieland als „Troubleshooter“ den Teufel als Unternehmensberater sozusagen. Die großartige Sopranistin Maria Hauser gibt den Tod mit wunderschönem Gesang, sorgt für berührende musikalische Untermalung. Die drohenden Entlassungen führen zu Massendeminstrationen und rufen Bundeskanzlerin (Elvira Gonschorowski-Zehetner) und Gewerkschaftspräsident (Hans Bogensberger) auf den Plan.

Während Jedermanns Geburtstagsfeier treten für die anderen Besucher unsichtbare Geister auf. Diese lassen den Gastgeber zunehmend die Fassung verlieren. Am zu Ende gehenden letzten Tag seines Lebens, wird Jedermann nach bekanntem Muster geläutert. Nicht nur die Geliebte verlässt ihn, er verschenkt seine nunmehr gerettete Firma an den Armen Nachbarn und stirbt schlussendlich nach einer sanften Umklammerung des Todes.

Es gab frenetischen Schlussapplaus und dann einige Minuten Fußweg zum Jagglerhof, wo uns ein herrliches Premierendinner erwartete.


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