Das kunstseidene Mädchen

Kunstseiden

Doris, ein junges Mädchen in den 1930er Jahren in Köln, ist erfüllt von der Sehnsucht nach Liebe, Wohlstand, Schönheit.

Ulrike Guggenberger

Von Ulrike Guggenberger

In kleinen Verhältnissen aufgewachsen, träumt sie davon ein „Glanz” zu werden. Sie weiß schon, wie das geht. Mit kleinen, arglos wirkenden Nebensätzen und listigen Schwindeleien lässt sich allerhand erreichen. Auch die Aufnahme in die Schauspielschule.

Das ist schon was im Vergleich zum unaufregenden Leben einer Tippse. Endlich findet Doris die so tief ersehnte Anerkennung im Kreise der Statistinnen-Kolleginnen am Theater. Doch ist das Ziel, „ein Glanz zu sein”, damit vorderhand für Doris noch nicht erreicht.

Foto: Kleines Theater

Wechselnde Männergeschichten scheitern daran, dass sich Doris zwischen Liebe und Geld nicht entscheiden kann, zu sehr verlockt sie immer wieder die sich hingebende Liebe.

Wenige Requisiten, ein von Christine Ransmayr wunderbar gespieltes Cello sowie die Beleuchtung unterstützen das Ein-Personen Stück in zurückhaltender Weise. Hubert, Ernst und andere Herren werden per Video charakterisiert und eingespielt.

Ein dramaturgischer Höhepunkt der Aufführung liegt in der Mantel-Szene. Am Kleiderständer, geschmückt von einem Kranz kleinster, hell leuchtender Lämpchen prunkt das begehrte Stück. Für Minuten herrscht Spannung und Stille im Raum. Doris, hingerissen von der Schönheit des Pelzmantels legt ihre Wange in das weiche Fell und nimmt …

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