Eröffnung des tanz_house Festivals 2014

10-17 Tomaz Simatovic_Pulse(c)Michaela Grieshaber

Das unter dem Motto „Out of nothing“ stehende Festival, welches Kunst als Stimulus für gesellschaftliche Bewegung und Veränderung sieht, wurde am 6. Oktober 2014 in der ARGEkultur eröffnet. Bis 17. Oktober werden freischaffende Künstler und Kompanien aus Österreich, Frankreich, USA, Deutschland, Slowenien, Türkei, Slowakei und Griechenland mit ihren Performances das Publikum unterhalten, aber auch zum Nachdenken anregen.

elipi_aVon Elisabeth Pichler.

Ceren Oran sorgt mit ihrer Soundpainting-Demonstration für einen mit Vogelgezwitscher untermalten harmonischen Start in den Abend. Bereits seit vier Jahren beschäftigt sich die im Toihaus beheimatete Künstlerin mit dieser multidisziplinären Zeichensprache für Musiker, Tänzer und Schauspieler.

Voll Energie stürmt eine Immobilienberaterin (Barbis Ruder) die Bühne, im Schlepptau Lukas Kaufmann als Büromaus. Sie erzählt begeistert von den großartigen Plänen ihres Unternehmens. Die ARGEkultur soll in eine Großraumdisco und das republic in ein Einkaufszentrum umgebaut werden. Für die anstehenden Vermessungen wird ein Praktikant gesucht. Ein Assessment-Seminar soll bei der Auswahl helfen. Gut, dass die mehr oder weniger freiwilligen Bewerber nicht wissen, was sie erwartet. Mit Trillerpfeife werden nicht nur die Aspiranten durch die Gegend gehetzt, auch das Publikum darf nicht trödeln. Schließlich landen wir alle in einem Bus, der uns zum republic bringt. Während der Fahrt werden wir mit weiteren Plänen der Immobilienfirma vertraut gemacht. Salzburg soll gänzlich von Menschen befreit und ein neues Disney-World werden.

In „W Memorabilia‘“ schlägt die frühere Ultima-Vez-Tänzerin Linda Kapetanea gänzlich andere Töne an. Sie erkundet Weiblichkeit anhand der dunklen, tragischen Heldinnen Phaedra, Medea und Pasiphae. Anfangs in unschuldigem Weiß, später in Schwarz und schließlich zum dramatischen Ende ganz in Rot, durchlebt sie sämtliche Emotionen einer gequälten, misshandelten Frau, die aus Leid zerstören muss. Begleitet wird die Soloperformance von Musik, die den Schmerz und den Wahnsinn noch verstärkt.

Nachdem dieser Eröffnungsabend sehr unterschiedliche Performances gezeigt hatte, wusste ich nicht, was mich am 7. Oktober in der ARGEkultur bei „Playtime“ von CieLaroque/helene weinzierl erwarten würde. Um 60 Minuten Zeit zu kaufen, mussten wir zu Beginn der Vorstellung unsere Uhren und Handys abgeben. Es folgte eine überaus vergnügliche, kurzweilige Stunde mit großartigen Tanzeinlagen zum Thema Rastlosigkeit unserer Zeit. Mit so viel Humor serviert erweist sich Gesellschaftskritik als pures Vergnügen. CieLaroque/helene weinzierl beherrschen nicht nur die Verbindung von Tanz, Text und Schauspiel, sie schaffen es stets, das Publikum gekonnt zu involvieren.

Alle Infos zu den Veranstaltungen finden sie unter: www.tanzhouse.at  Fotos: Argekultur/ tanzhouse (Pulse: toihaus – Grieshaber)

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