„La corona“ – eine Huldigung zum Namenstag von Maria Theresias Gatten

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Als Beitrag des Mozart-Opern Institutes zum Gluckjahr kam im Großen Studio der Universität Mozarteum eine Festa teatrale von Christoph Willibald Gluck und Pietro Metastasio zur Aufführung. Die Wildschweinjagd im alten Griechenland erwies sich als barockes Kleinod mit vier großartigen Sängerinnen und einem stimmungsvollen Bühnenbild.

elipi_aVon Elisabeth Pichler.

Anlässlich der Hochzeit von Maria Theresias Sohn Joseph (dem späteren Kaiser Joseph II.) kam es zu einer überaus erfolgreichen Präsentation der Festa teatrale „Il Parnaso confuso“. Der Gatte der Kaiserin, Franz Stephan, zeigte sich von der Aufführung so angetan, dass der Librettist Pietro Metastasio und der Komponist Christoph Willibald Gluck im Januar 1765 von Maria Theresia den Auftrag bekamen, eine einaktige Oper für vier Sängerinnen zu schreiben bzw. komponieren. Vier ihrer Töchter sollten damit ihrem Gatten Franz Stephan seinen Namenstag verschönern. Der plötzliche Tod des Jubilars im August 1765 verhinderte jedoch eine Aufführung. Der Inhalt der Oper geht auf den antiken Mythos vom calydonischen Eber zurück, einem Wildschwein, welches das Land verwüstet. Der Gastgeber Meleagro, Fürst von Aetolien, lädt die berühmtesten Männer Griechenlands zu sich, doch hat er die Rechnung ohne die Frauen gemacht. Atalanta, die edle Fürstin von Agros, ihre Schwester, die besonnene Climene, und seine eigene, temperamentvolle Schwester Asteria wollen auch mitmischen. Als es Atalanta gelingt, das Wildschwein zu verletzen, versetzt Meleagro diesem den Todesstoß. Es folgt ein freundschaftlicher Streit um den Siegeskranz „la corona“.

Margit Legler, für die szenische Leitung dieser Produktion verantwortlich, beschäftigt sich intensiv mit dem Studium der historischen Schauspielkunst. Unter ihrer Führung entstand eine Oper ganz im Geiste der barocken Aufführungspraxis. Die vier Damen in ihren prachtvollen Kostümen wirken wie einem antiken Gemälde entstiegen und überzeugen sowohl gesanglich als auch darstellerisch. Für den barocken Klang sorgt das Instrumentalensemble des Institutes für Alte Musik unter der Leitung von Josef Wallnig.

Es zahlt sich aus, den Veranstaltungskalender der Universität Mozarteum genau zu studieren, denn dieses Opernkleinod in historisch-szenischer Aufführungspraxis gab es bei freiem Eintritt am 22. und 23. Oktober 2014 zu erleben. Einhellige Meinung des Publikums: „War das schön!“

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„La corona“ – Festa teatrale von Christoph Willibald Gluck und Pietro Metastasio. Musikalische Leitung: Josef Wallnig. Szenische Leitung: Margit Legler. Instrumentale Einstudierung: Hiro Kurosaki. Mitveranstalter: Institut für Alte Musik. Atalanta: Ornella de Luca Coltro / Laila Neuman. Meleagro: Anne-Fleur Werner / Aleksandra Raszynska. Climene: Christina Holowati. Asteria: Anna Magdalena Helbig / Johanna Kapelari. Fotos: Universität Mozarteum/Christian Schneider

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