#fomo – the fear of missing out

ARGEkultur

Der gebürtige Wiener und Wahl-Salzburger Valentin „Knuffelbunt“ Alfery begeisterte in der ARGEkultur am 15. und 16. Dezember 2014 mit seinem neuesten Projekt das Publikum. Das urbane Tanztheaterstück beleuchtet kritisch-ironisch unseren Umgang mit virtuellen Welten.

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Von Elisabeth Pichler

Die fünf Tänzer beherrschen die urbanen Tanzstile (Breaking, Locking, Popping, House und HipHop-Freestyle) perfekt und erschaffen mit hinreißenden Choreographien und einem Sound, der unter die Haut geht, eine ganz eigene Bühnenwelt. Sie wirken emotionslos, fast unmenschlich, ähneln schwarz gekleideten Robotern oder asiatischen Kampfmaschinen, bewegen sich geschmeidig, vermeiden nach Möglichkeit Körperkontakte und konzentrieren sich voll auf die moderne Technik. Doch die hat ihre Tücken, Störungen im Netz wirken sich fatal aus. Da kann es schon vorkommen, dass man sich im Kabelsalat verfängt oder mit seinem Schatten Kontakt aufnimmt.

Das altbekannte Computerspiel Pac-Man wird ebenso karikiert wie die Manie, jeden Gemütszustand auf Facebook auszubreiten. Kein Wunder, dass der Gefällt-mir-Daumen im Laufe des Abends zur schießwütigen Pistole wird. Vergnügen und Gefahr liegen eng beieinander. Während sich die einen noch im Walzertakt drehen, haben die anderen längst die Kontrolle über sich verloren.

Der Titel der Performance „Fear of missing out“, abgekürzt FOMO, beschreibt ein neues Phänomen: die Angst, etwas zu verpassen. Die digitalen Medien und Kommunikationsmittel ermöglichen einen ständigen Einblick in das Leben von Freunden, Bekannten und zunehmend auch von Prominenten. Über Facebook, Twitter und Co. werden wir laufend informiert. Sind die Nutzer dieser Sozialen Netzwerke noch in der Lage, die Informationsflut zu verarbeiten? FOMO gilt als die erste Social-Media-Krankheit und die Abkürzung ist so populär, dass sie letztes Jahr ins englische Oxford Dictionary aufgenommen wurde.

Die fünf Performer (FraGue Moser, Mori…

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