„Der Herr Novak“ – Zeitkritik mit einem Schuss Nostalgie

Der Schauspieler Ferry Öllinger schlüpft im Kleinen Theater in die Rolle des Herrn Novak, der „MOFF-Kultfigur“ des Karikaturisten Gerhard Haderer. Dieser liefert Text, Bühnenbild, Cartoons und führt außerdem noch Regie. Ein amüsanter, satirischer Blick in die österreichische Seele.

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Von Elisabeth Pichler

Ferry Öllinger verwandelt sich vor den Augen des Publikums in den Herrn Novak, einen kleinen Beamten im Innenministerium. Sorgfältig fixiert er die Perücke mit der speziellen Haarpracht, schütterem Haupthaar mit Halbglatze. Mit 17 weißen Nelken „zum Herstellen einer gewissen Atmosphäre“ wartet er in einem Kaffeehaus auf seine Angebetete. Da sich diese offensichtlich verspätet, bleibt Herrn Novak genug Zeit zum Plaudern und sich Erinnern.

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Er zeigt „echte patriotische Gefühle“, wenn er an den Empfang von Karl Schranz, den Olympiasieger der Herzen, zurückdenkt, oder an die ergreifende Eröffnungszeremonie zur Skiweltmeisterschaft in Schladming. Bei Rainhard Fendrichs Song „I am from Austria“ bekommt er regelrecht feuchte Augen.

Herr Novak kann sich aber auch aufregen, über militante Nichtraucher, primitive Umgangsformen beim Fußball, Feministinnen und rücksichtslose Radfahrer, die es wagen, ein im Stau stehendes Auto zu überholen. Gerne spricht er auch über seinen berühmten Onkel Kurt (Waldheim) und seine Erbtante Marie. Bei seinen Ausflügen auf die Toilette kommt es zu seltsamen Begegnungen. War das jetzt H.C. Strache oder Jörg Haider? Auch Fiona Swarovski …

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