Das Leben im Wandschrank

Arturas Valudskis inszeniert seine Bearbeitung des spanischen Klassikers „Bernarda Albas Haus“ von Garcia Lorca aus dem Jahre 1936 mit drei großartigen Ensemblemitgliedern des Toihaus Theaters.

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Von Elisabeth Pichler

Mit eindringlicher Musik und verstörenden tänzerischen Elementen schafft er eine beklemmende, symbolträchtige Frauentragödie, die vom Publikum bei der Premiere am 10. Jänner 2015 begeistert aufgenommen wurde. 

Nach dem Tode ihres Mannes verschließt die Witwe Bernarda Alba ihr Haus und verordnet ihren fünf Töchtern eine achtjährige Trauerzeit. Mit erbarmungsloser Kälte bewacht sie ihre Töchter und verbietet ihnen jeglichen Kontakt zur Außenwelt.

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Nur die älteste Tochter Augustas darf durch ein vergittertes Fenster ihren Verlobten Pepe El Romano sprechen.

Als die jüngste Tochter Adela sich in Pepe verliebt und aus dem häuslichen Gefängnis ausbricht, kommt es zur Katastrophe.

Vier Säulen symbolisieren das Gefängnis, in dem Bernarda Alba ihre Töchter gefangen hält. Mit heiserer Stimme erteilt die Mutter (Arturas Valudskis am E-Piano, mit dem Rücken zum Publikum) ihre Befehle. Augustas (Gudrun Raber-Plaichinger), Adela (Katharina Schrott) und die Magd La Poncia (Susanne Lipinski) sitzen sich starr gegenüber und wagen kaum, sich zu bewegen. Wenn sie sich jedoch unbeobachtet fühlen, beginnt es unter der Oberfläche zu brodeln. Das sexuelle Begehren wird unerträglich, sie verbrennen fast vor innerer Hitze. Die Ankunft der strammen Schnitter, von denen die Magd erzählt, setzt ihnen zu. „Als Frau geboren zu werden, ist die größte Strafe. Nicht einmal die Augen gehören uns.“ Eifersüchteleien führen zu fast unerträglichen Spannungen, doc…

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