„Nach Europa/ Über das Meer“ Flüchtlingsschicksale

In den Kammerspielen des Salzburger Landestheaters beleuchten zwei Geschichten das tragische Schicksal von Flüchtlingen auf ihrem Weg nach Europa. Während in „Nach Europa“ das leidvolle Einzelschicksal einer jungen afrikanischen Frau geschildert wird, begleitet in „Über das Meer“ der Journalist Wolfgang Bauer eine Gruppe syrischer Männer auf ihrer gefährlichen Flucht. Ein ungemein wichtiger Abend, in Szene gesetzt von Intendant Carl Philip von Maldeghem.

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Von Elisabeth Pichler.

In „Nach Europa“ begleitet das Publikum eine junge senegalesische Frau, die von der Familie ihres verstorbenen Mannes verstoßen und nach Europa geschickt wird, auf ihrer Odyssee durch den afrikanischen Kontinent. Gestrandet in einer Wüstenstadt wird sie zur Prostitution gezwungen. Eine zarte Liebesgeschichte endet in einer großen Enttäuschung. Doppelt gedemütigt steht sie da, ohne Pass und ohne Geld.

Zwar ein „naiver, unerfahrener Geist“ beweist sie doch große Stärke und glaubt fest daran: „Es kommt der Moment, wo es aufhört.“ Der starke, symbolträchtige Text geht zu Herzen, berührt, ohne auf die Tränendrüse zu drücken, und stammt aus dem Roman „Drei starke Frauen“ von Marie NDiaye.

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In „Über das Meer“ zwingt der Bürgerkrieg eine Gruppe syrischer Kaufleute, unter ihnen Amar mit seiner Familie, die Heimat zu verlassen. Ihr Weg führt sie erst mal nach Ägypten. Als die Repressalien zunehmen, scheint die Flucht nach Europa der einzige Ausweg. Gemeinsam mit den Brüdern Hussan und Alaa aus Damaskus liefert sich Amar den gnadenlosen Schleppern aus. Es folgt eine gefährliche, nervenaufreibende Irrfahrt über das Mittelmeer…

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