“La Sonnambula” von Vincenzo Bellini – ein Rundum-Genuss für Opernfreunde

Erneut gelungene Landestheater-Premiere: “La Sonnambula” von Vincenzo Bellini – ein Rundum-Genuss für Opernfreunde: eingängige Musik, gute Gesangskräfte und viel Romantik versprechen einen perfekten Kunstabend.

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Von Siegfried Steinkogler

In schwindelerregender Höhe balanciert ein junges Mädchen in Pyjamas. Die somnambule Amina wird von der unaufgeklärten Dorfbevölkerung für einen Geist gehalten und landet, im Glauben ihren Bräutigam Elvino vor sich zu haben, im Gasthauszimmer des Grafen Rodolfo, der nach langen Jahren wieder auf sein Schloss zurück kehrt, und, von der Nacht überrascht, in der örtlichen Schänke nächtigt. Dort wird sie am nächsten Morgen von den Dorfbewohnern aufgefunden. Allgemeine Entrüstung ist die Folge. Dass auch das Halstuch der hübschen Wirtin Lisa in des Grafen Zimmer gefunden wird, sorgt für zusätzliche Brisanz.

Weder dem unschuldigen Mädchen noch dem Grafen wird Glauben geschenkt, und so befindet sich Aminas und Elvinos bevor stehende Eheschließung ernsthaft in Gefahr. Erst als Amina – wiederum in Anwesenheit aller – schlafwandelnd von ihrer großen Liebe zu ihrem Geliebten singt, löst sich die dramatische Situation in Wohlgefallen auf.

Unter der Regie von Agnes Nefjodov wird eine ländliche Idylle konstruiert, für die in ihrem Harmoniebedürfnis kein Platz ist für ein scheinbar abnormes Phänomen wie das Schlafwandeln. Hier kommt dem Chor eine wichtige Aufgabe bei: indem er eben diese Idylle repräsentiert, fungiert er als Kontrastmittel zu dem Störfaktor “Somnambulismus”.

Dorfladen

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