Fidelio – eine Ode an die Treue

Das Salzburger Landestheater wagt sich an eine der bedeutendsten Opern der Musiktheatergeschichte. Wie Beethovens Musik von zeitloser Schönheit ist, so enthält der Stoff des Fidelio heute wie bei der Uraufführung im Jahre 1805 die gleiche Brisanz.

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Von Siegfried Steinkogler

Die Aktualität um die politisch motivierte Kerkerhaft Florestans wird von Andreas Gergen ins Zentrum seiner Regiearbeit gestellt. Die aus der Retrospektive dargestellte Handlung ist mit brutalen Gefängnisszenen gespickt. Gedemütigte Häftlinge beiderlei Geschlechts, Folter- und Terrorakte beherrschen dabei das Szenario. Mit Postern von derzeit inhaftierten oder jüngst exekutierten politischen Gefangenen wird eine eindrucksvolle, wenngleich auch bedrückende Parallele zur Gegenwart geschaffen.

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Beethoven fürs Auge
Optisch unterstützt wird diese Neudeutung des Sujets durch ein effektvolles und effizientes Bühnenbild von Heinz Hauser, Träger des Bayerischen Theaterpreises. Einzig durch vertikale und horizontale Linien in unterschiedlicher Verdichtung werden Gitterstäbe simuliert, und mit gut eingesetzten Lichteffekten eine bedrückende, zur Handlung passende Atmosphäre geschaffen. Als Glücksgriff erweist sich auch die erfahrene Kostümbildnerin Susanne Hubrich. Die teils militanten Aufzüge der Schergen sowie die Unterhosenkostümierung der Häftlinge fügt sich lückenlos in das gezeichnete Gesamtbild ein. Mit dem „coolen“ Outfit Roccos, beweist sie viel Liebe zum Detail.

Beethoven fürs Ohr
Auch die musikalische Komponente dieses Salzburger Fidelios weiß durchaus zu überzeugen. Das Mozarteum-Orchester wie auch die Sängerschaft des Salzburger Landestheaters legen viel Wert auf einen ungebremsten S…

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