Europa einmal anders: Der Apfel in Europa
28 Apfel-Still-Leben
Apfel-Lyrik der 28 EU-Nationen
Es passierte im Dezember 1998 in Salzburg. Ein kleiner, grünbrauner, keineswegs EU – konformer Apfel aus Niederalm, auch Bananenapfel genannt, lag vergessen am Fensterbrett, aber er faszinierte mich! Erschöpft von einer anstrengenden Reise, verführte mich dieser fast schon schrumpelige Apfel zu einer Serie kleinformatigen Apfelstillleben Ton in Ton.
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Ihr folgten monochrome Großformate und Stillleben in harmonischen Farbkompositionen. Für weitere Apfel-Stillleben suchte ich nach einem verbindenden Thema – es war „Europa“, damals noch mit nur 15 EU-Nationen.

Warum Europa?
Aufgewachsen in der Nachkriegszeit, erlebte ich sehr bewusst das zögernde Umdenken des Feindbilds zum Verständnis des politischen Nachbarn, die Aussöhnung der Nationen, den Beginn Europas in der Montanunion, das nicht einfache Zusammenwachsen der Länder über die Römischen Verträge bis hin zur Europäischen Union der jetzt 28 Nationen.
Es war mir klar, dass ich zur Ausführung meiner Idee in meine Bundeshauptstadt musste, also zog ich in 2000 nach Berlin. Ich suchte und fand bei den Botschaften und ihren Kultureinrichtungen wie auch bei den Goethe Instituten vor Ort große Unterstützung für meine Idee.
Die Themen der Stillleben zeigen eine Besonderheit der jeweiligen Nation, die meist auch grenzübergreifend für ein Europa von Bedeutung war oder ist.
Doch während des Malens wurde mir der große kulturelle Reichtum eines jeden Landes immer deutlicher bewusst, so dass ich mir zusätzlich von jeder EU – Nation ausstellungsverträgliche Lyrik rund um den Apfel erbat, in den Nationalsprachen und dann in die deutsche Sprache übersetzt.
Außerdem sammelte ich von jeder Nation je 7 nationaltypische Apfelrezepte, die natürlich bei Ausstellungen nicht präsentiert sind, aber als europäische Apfelmenus in einem Buch erscheinen werden.
In 2006 durfte ich mein Apfel-Projekt mit den damals noch 25 EU-Nationen im Europäischen Parlament in Brüssel ausstellen, meine Idee fand großen Anklang. Weitere Ausstellungen folgten u. a. im Europäischen Informationszentrum in Berlin, im mittelalterlichen Röcklturm der Stadt Landshut, in den Räumlichkeiten der HVB in Rosenheim.
Noch bis 30. Juni 2015 sind jetzt die 28 Apfelstillleben mit der dazugehörigen Apfel-Lyrik im Kreuzgangs des Hotels Kapuzinerhof in Laufen ausgestellt und ich freue mich über interessierten Besuch.
Ursula Dräxlmaier in der Dorfzeitung >
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