Eine performative Audioinstallation, oder: Wie ich “unheim” überlebte

Foto: Ingrid Kreiter

“Die ARGEkultur bietet einen Durchlauf der Audioinstallation “unheim” für interessierte (und mutige) Journalisten an! Der Besuch dieser Installation kann Reaktionen wie Irritation, Verunsicherung oder auch Angst hervorrufen.”

Ingrid Kreiter

Von Ingrid Kreiter

Ich weiß nicht, was mich erwartet, als ich nach einem arbeitsintensiven Tag in die ARGE radle. Die Einladung zur Installation, die im Rahmen des Festivals “Angst Macht dumm” von maximal vier Besucherinnen und Besuchern gleichzeitig begangen werden kann, scheint in den Tiefen meines Email-Posteingangs verschollen zu sein. Dunkel glaube ich mich aber daran zu erinnern, dass Minderjährige die schriftliche Befugnis durch eine erziehungsberechtigte Person benötigen, wenn sie “unheim” besuchen möchten. Sehr seltsam und irgendwie furchteinflößend.

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Mir wird auch nicht wohler, als mich im ARGE-Eingangsbereich zwei in weiße Laborschutzanzüge gehüllte Menschen in Empfang nehmen. Die Antwort auf meine vorsichtige Frage, ob es denn wirklich sooo schlimm werde, ist ein gemurmeltes: “Naja, man sollte halt nicht psychisch labil sein.” Die Nervosität steigt. Einer meiner Leidensgenossen erkundigt sich, ob das Ganze auch ohne die bereitstehenden Gummistiefel bewältigt werden könne. Ein klares “Nein” spricht Bände.

Foto: Ingrid Kreiter
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Kleinlaut schlüpfen wir in übergroße Schutzanzüge, stopfen die Hosenbeine in die Regenstiefel und verstecken unsere Haare unter einer Plastikhaube. Bevor wir riesige Kopfhörer aufsetzen und ein ARGE-Angestellter die damit verbundene Elektrode an unserem Zeigefinger befestigt, werden die Spielregeln verlesen. In den ersten sechs Punkten geht es um Sicherheitsfragen. Außerdem bekommen wir ein Notlicht, bei dessen Aktivierung die Installation sofort abgebrochen wird. Wir müssen ein Formular unterschreiben, in dem wir uns mit allem einverstanden erklären, was gleich passieren wird. Als ich Fragen nach meinem psychischen und physischen…

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