Il mondo della luna – eine gelungene Neufassung

Dieser Tage feierte mit Il mondo della luna eine Opera Buffa von Joseph Haydn am Salzburger Landestheater Premiere. Der Ausdruck “feiern” ist dabei durchaus zutreffend – die von langwierigen Rezitativen “entstaubte” Oper wurde, nur behutsam modernisiert, in eine ansprechende Form gebracht, für Auge und Ohr wurde viel geboten, der Premierenapplaus war lange anhaltend und gerechtfertigt.

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Von Siegfried Steinkogler

Der Frage, wie eine Thematik über eine “Welt auf dem Mond” heute in unserer hoch technologisierten Welt noch begeistern kann, wurde schnell der Wind aus den Segeln genommen.Schon bald wurde klar, dass aus dem alten, fast vergessenen Stoff mit modernen Mitteln faszinierendes Theater fabriziert werden kann.

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Dem leichtgläubigen Hobbyastronomen Bonafede wird von den Verehrern seiner Töchter ein Streich gespielt. Mittels Videoübertragung werden dem uneinsichtigen Vater, der nicht in die Heirat seiner Töchter Clarice und Flaminia mit Ernesto und Ecclitico einwilligen will, Szenen vom Leben auf dem Mond vorgegaukelt, die jenen in Verzückung geraten lassen, weil er nur allzu gerne glaubt, was er glauben will und an der Realität vorbei geht. So bemerkt er auch nicht, dass seine Haushälterin Liseta ihn nur seines Geldes wegen hinhält und in Wahrheit dem Cecco zugetan ist, einem “Studentenkumpel” von Ernesto und Ecclitico. Das liebe Geld spielt auch noch in der Folge eine Rolle in Form von lockenden und lohnenden Mitgiften.

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Der Streich wird auf die Spitze getrieben, indem Bonafede von der studentischen Verschwörungsrunde ein nicht näher genanntes Halluzinogen verabreicht wird, das ihn vorerst ins Reich der Träume befördert. Wieder erwacht wird ihm weis gemacht, er befände sich auf dem Mond und der imposante Mondkaiser erwarte seinen Besuch …..

Wie die Mondszenen zu Haydns und Goldonis Zeiten realisiert wurden, wissen wir nicht mehr (Carlo Goldoni hatte 1750 das Libretto verfasst, Joseph Haydn 1777 die Musik). Mit den bühnentechnischen Möglichkeiten der Jetztzeit, deren sich das Team Andreas Gergen (Inszenierung), Stephan Prattes (Bühne) und Regina Schill (Kostüme) intensiv und mit viel Einfallsreichtum bedienten, waren besonders in den besagten Mondszenen der Kreativität freier Lauf gelassen. Das äußerte sich etwa i…

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