Das Salzburger Spiel vom verloren Sohn

Im Rahmen der Aktionswoche „Offener Himmel“ der Erzdiözese Salzburg fand in Kooperation mit dem Salzburger Landestheater in der barocken Kollegienkirche die Uraufführung eines Mysterienspiels statt. Nach alten Quellen aus dem 16. Jahrhundert hat Hellmuth Matiasek ein Bühnenwerk erarbeitet, das stark an den in Salzburg gerne und oft gespielten „Jedermann“ erinnert.

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Von Elisabeth Pichler

Das Mysterienspiel, eine seit dem Altertum praktizierte Form der Darstellung von religiösen Glaubensinhalten, passt wohl am besten in einen sakralen Raum. Im Evangelium nach Lukas, Kapitel 15, wird die Geschichte vom verlorenen Sohn erzählt, der auf die schiefe Bahn gerät, sein Erbteil verspielt und schließlich reumütig zu seinem Vater zurückkehrt: „Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.“ Statt Vorwürfen gibt es jedoch ein großes Freudenfest. Der ältere Sohn, der seinem Vater stets treu gedient hat, zeigt wenig Verständnis für diese Milde.

Hellmuth Matiasek, von 1962 bis 1964 Intendant am Salzburger Landestheater, hat die Geschichte in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts verlegt, in der Bauern, Bergleute und Bürger mehr Unabhängigkeit und Rechte forderten. In seinem Stück gerät der verlorene Sohn, nachdem er sein Erbteil mit Dirnen verprasst hat, mitten in die blutigen Wirren der Bauernaufstände. Er schließt sich der Armee des radikalen Revolutionärs Thomas Münzer an, eines Agitators und Förderers der Bauernaufstände.

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Der verlorene Sohn (Clemens Ansorg) mag nicht mehr gehorsam sein und will vor seines Vaters Strenge fliehen. Ihm zur Seite steht, mit diabolischem Grinsen, ein echter Spitzbub (Axel Meinhardt), mit dessen Hilfe er im Nu von einem zwielichtigen Wirt (Walter Sachers) und zwei gefälligen Damen (Sofie Gross und Elise Afie Agbaglah) buchst…

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