„Petit Théâtre de Gestes“ – Theater der kleinen Gesten

Beim Winterfest 2015 im Volksgarten gastieren zurzeit „Bêtes de Foire“, die Kostümbildnerin Elsa De Witte und der Artist Laurent Cabrol, mit ihrer entzückend minimalistischen Performance. In einem winzig kleinen Zelt, dem „Petit Chapiteau“, in dem maximal 100 Personen Platz finden, entführt das Künstlerpaar das Publikum in eine leicht verrückte Welt voller Poesie.

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Von Elisabeth Pichler

Nur langsam füllt sich das kleine Zelt, denn das Publikum wird grüppchenweise zu den engen Holzbänken geführt. Hinter der winzigen Manege befindet sich eine Mischung aus Arbeitszimmer, Abstellraum und Hobbykeller. Wichtigstes Detail in all dieser Unordnung ist eine alte Nähmaschine, an der Elsa Platz nimmt.

Laurent putzt sich erstmals ordentlich die Füße ab, bevor er mit einer eigenwilligen Hutperformance beginnt. Den Rhythmus gibt dabei Elsa auf ihrer Nähmaschine vor. Das scheint auch notwendig zu sein, denn Laurent erweist sich als äußerst ungeschickt. Für große artistische Leistungen, abgesehen von umwerfend komischen Jonglage-Einlagen mit kleinen weißen und roten Bällen, ist er eigentlich nicht zu gebrauchen. Er schafft es nicht einmal, einen kleinen Hund zu überreden, die Manege zu betreten, geschweige denn ein Kunststück auszuführen. So warten kunstvolle, filigrane Puppen auf ihren großen Auftritt. Diese überraschen nicht nur als Ein-Mann-Zirkuskapelle, sie sorgen auch für einen „atemberaubenden“ Hochseilakt.

Elsa De Witte lässt die Fäden buchstäblich nie aus der Hand. Mit Strenge versucht sie, ihren tollpatschigen Partner im Zaum zu halten. Der wiederum ist von sich selbst so überzeugt, dass er ständig Applaus einfordernd seine Runden in der winzigen Arena dreht.

Man merkt den be…

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