„Illegale Helfer“ – Ist mein Staat menschlich?

Illegale Helferv.l.n.r: Alexandra Sagurna (Susanna), Susanne Wende (Ulrike), Nenad Subat (Florian)

Maxi Obexer, freischaffende Autorin von Theaterstücken, Hörspielen, Essays, Erzählungen und Reportagen, setzt sich seit Jahren immer wieder mit der europäischen Flüchtlingspolitik auseinander. In ihrem neuen, im Auftrag des WDR produzierten Stück verarbeitet sie Interviews mit „Illegalen Helfern“. Bei der Premiere am 13. Jänner 2016 im Schauspielhaus Salzburg wurde dem Publikum das Thema aus den verschiedensten Blickwinkeln nahegebracht.

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Von Elisabeth Pichler

Vor einer weiß gekalkten Wand nehmen neun Schauspieler nebeneinander Aufstellung, den Blick direkt auf das Publikum gerichtet. Sie wirken wie eine klagende Mauer, tragen alle schwarze Sweater und verkriechen sich fast in ihren Kapuzen.

Als einzige Figur, die nicht auf einer realen Person basiert, führt Luka (Christiane Warnecke) das Publikum durch das Stück. „Es geht um eine Figur, die eine direkte Verbindung zu uns, zum Publikum herstellen soll, als jemand, der noch zögert, hadert, der noch nicht ganz bereit ist, der im Zwiespalt lebt und unerlöst ist: der, wie wir alle, täglich bemerkt, dass die eigenen Moralvorstellungen mit dem eigenen Handeln oder Nichthandeln kaum zu vereinen sind,“ erläutert die Autorin.

Als Verwaltungsrichter hat Marcus Marotte früher 40 % aller Asylanträge abgelehnt. Nun ist er stolz darauf, eine alte Dame vor der Abschiebung gerettet und ihr die Fahrt nach Rom zu ihrer Tochter ermöglicht zu haben. Wer kann schon von sich behaupten, ein Menschenleben gerettet zu haben?

ILLEGALE HELFER

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