Die verzauberten Brüder

Foto: Theater ECCE/ Andreas Hauch

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Elisabeth Pichler. (Oval-Salzburg) „Die verzauberten Brüder“ von Jewgenij Schwarz ist das heurige Familienstück des Theater ECCE für Kinder ab 6 Jahren und für alle, die jung geblieben sind. Das Märchen entführt in die magische Symbolwelt des russischen Dichters und erzählt von Kraft, Mut, Ausdauer, dem Erwachsenwerden und über die Macht der Liebe.

Zwei bunte Ahornblätter, hinter denen schemenhaft zwei Kinder zu erkennen sind, beherrschen die Bühne. Es sind die von der Hexe Baba-Jaga in Bäume verzauberten Brüder Fjodor und Jegoruschka. Sie sind beide an ihrem zehnten Geburtstag von zu Hause fortgelaufen, um Heldentaten zu vollbringen. Sehr weit sind sie nicht gekommen, denn seit drei Jahren sitzen sie nun fest, sie altern zwar nicht, aber die Sehnsucht nach der Mutter wird immer größer.

Foto: Theater ECCE/ Andreas Hauch

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Da erscheint die verzweifelte Mutter Wassilissa auf der Suche nach ihren verschwundenen Söhnen. Doch die beiden Bäumchen können nur traurig und ängstlich mit den Blättern rauschen. Die Warnungen vor der gefährlichen Hexe nimmt sie nicht erst, sie verbündet sich mit deren Bewachern, dem Bären Mischa, dem Hund Sharik und der Katze Kotofei. Durch harte Arbeit, durch die Lösung schwierigster, ja fast unmöglich zu bewältigender Aufgaben und mit List und Tücke schaffen sie es gemeinsam, die Hexe immer wieder zu täuschen und schließlich die Kinder zu befreien.

Diese phantastische Geschichte, liebevoll inszeniert von Reinhold Tritscher, ist so ganz nach dem Geschmack des jungen Publikums. Die Hexe ist zwar offensichtlich sehr böse, aber Jurek Milewski schafft es, dieser eitlen Hexe, die sich ständig im Spiegel bewundert, eine so komische Note zu geben, dass sich sicherlich kein Kind fürchten muss. Ihre Behausung, eine Holzhütte auf seltsam tanzenden Hühnerbeinen, sorgt immer wieder für Belustigung, wenn sie knarrend auf die Bühne stolziert (Bühne: Alois Ellmauer).

Gerard Es als tollpatschiger, ewig müder Bär, der keine große Hilfe ist, Christine Winter als zickige, doch auch sehr vernünftige Katze, die geschmeidig über die Bühne turnt und tanzt, und Jurij Diez als sehr anlehnungsbedürftiger, etwas einfältiger Hund sind ganz offensichtlich die Lieblinge der Kinder.

Die Geschichte wird musikalisch begleitet von Rupert Bopp, der es schafft, auf seinen vielen, oft auch sehr eigenwilligen Instrumenten verschiedenartigste Geräusche zu erzeugen. Es ist verblüffend, was sich da in seiner „musikalischen Ecke“ alles abspielt, sodass es oft direkt schwer fällt, den Blick wieder auf die Bühne zu richten. Auch begleitet er die eingestreuten Lieder, wilde Tänze, aber auch romantische Szenen am Lagerfeuer.

Dunja Bernatzky als arbeitsame Mutter Wassilissa wird für ihre Kinder zur wilden Kämpferin und verkündet zum Schluss, dass sie sich künftig mehr Zeit für ihre Kinder nehmen werde, damit diese nicht wieder ausreißen müssten. Kein Wunder, dass ein Theaterstück, das Unterhaltung mit Botschaft so glücklich zu verknüpfen weiß, ein Bühnenklassiker geworden ist. Das Theater ecce bringt dieses Märchen auf bewährt komödiantische Weise auf die Bühne, Unterhaltung für Jung und Alt ist garantiert.

„Die verzauberten Brüder“ – Märchenkomödie von Jewgenij Schwarz / Mit: Jurek Milewski, Dunja Bernatzky, Constantin Brandner, Christoph Oberreiter, Gerard Es, Jurij Diez, Christine Winter, Magdalena Brandauer, Adina Greisberger, Barbara Grünbart, Julia Winkelhofer / Musik: Rupert Bopp / Lichtgestaltung: Manfred Eckinger / Bühne: Alois Ellmauer / Kostüme: Hilde Böhm /Regieassistenz, Produktionsleitung: Maria Hoppe / Inszenierung: Reinhold Tritscher
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