„Leonce und Lena“ – wenn Langeweile zur Krankheit wird

Ein Wettbewerb der Verlagsbuchhandlung Cotta veranlasste den 22-jährigen Georg Büchner (1813-1837), eine märchenhafte Komödie mit Anspielungen auf die deutschen Gesellschaftsverhältnisse seiner Epoche zu verfassen.

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Von Elisabeth Pichler

Caroline Ghanipour inszeniert die Geschichte des Prinzenpaares, das sich einer arrangierten Heirat durch die königlichen Väter widersetzt, als bitterböse, politische Satire, die durch Aktualität besticht. Die Premiere fand am 15. April 2016 in den Kammerspielen des Salzburger Landestheaters statt.

König Peter aus dem Reiche Popo ist nicht nur körperlich gebrechlich geworden, auch die Vergesslichkeit setzt ihm zu. Denn nur zu oft weiß er nicht mehr, woran ihn der Knoten im Taschentuch erinnern sollte. Sein Sohn Leonce, ein melancholischer Müßiggänger, hat jedoch weder Lust aufs Regieren noch auf die bevorstehende Hochzeit mit der ihm unbekannten Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi. Er flieht daher mit dem arbeitsscheuen, trunksüchtigen, ständig philosophieren Diener Valerio Richtung Süden.

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Dort trifft er auf die ebenfalls vor der Zwangsheirat getürmte Prinzessin Lena. Die beiden geben ihre Identität nicht preis, doch sofort sind große Gefühle im Spiel.

Nach einem innigen Kuss will Leonce das soeben empfundene Glück zum Bleiben zwingen und stürzt sich in einen nahen Fluss. Valerio verhindert jedoch diesen „schönsten aller Selbstmorde“.

Die Liebenden tauchen als marionettenartige Puppen verkleidet am Hofe König Peters auf und werden in Ermangelung des echten Prinzenpaares getraut.

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