„Ritter Kamenbert“ – Kindermusical

Foto: Schauspielhaus Salzburg

Peter Blaikners 1991 uraufgeführter „Ritter Kamenbert“ zählt zu den erfolgreichsten Kindermusicals im deutschen Sprachraum. Am Freitag, dem 4. Dezember 2009 hatte die bereits 4. Neuinszenierung dieses Stückes im Schauspielhaus Salzburg Premiere.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Eine von Scheinwerfern bestrahlte Discokugel und ein geraffter roter Bühnenvorhang lassen im mit erwartungsvollen Kindern gefüllten, schummrigen Zuschauerraum fast Zirkusatmosphäre aufkommen. Dann taucht er auf, der freundliche, junge Ritter Kamenbert, und verkündet, dass ihm Kämpfen und Fechten gar nicht lägen, dass er nur eine große Leidenschaft habe: KÄSE!!!

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Sein Vater, der König von Gorgonzola, ist drauf und dran, seinen einzigen Sohn zu verstoßen, da er eine Schande für die ganze Familie sei, für das ganze Königreich, ja für die ganze Welt. Doch er gibt ihm noch eine letzte Chance: Er muss ihm das Schwert Romadur bringen, mit dem kann man nämlich riesige Käselaibe auf einmal zum Schmelzen bringen und daraus ein leckeres Käsefondue machen. Wie es dem jungen Kronprinzen gelingt, mit Hilfe der wilden Karoline einem grausamen Drachen den Drachenkäse zu stibitzen, zwei merkwürdige Räuber zu überlisten und vom Waffenschmied Alberich das Zauberschwert zu erhalten, das erzählt diese turbulente Geschichte von Peter Blaikner.

Foto: Schauspielhaus Salzburg

Thomas Pfertner, dem ängstlichen, aber liebenswerten jungen Ritter mit dem treuherzigen Blick, steht Alisca Baumann als unerschrockene, wilde Caroline zur Seite, die froh ist, dass sich in diesem langweiligen Wald endlich etwas rührt. Für die magischen Momente ist Maximilian Pfnür als Alberich zuständig, denn in seiner Schmiede, die in einem riesigen Backofen versteckt ist, raucht und pfaucht es unheimlich. Zwei gefährliche, aber auch sehr einfältige Straßenräuber (Benjamin Lang und Benedikt Vyplel), die sich immer wieder in einem alten Schrank verstecken müssen, sorgen bei den Kindern für große Heiterkeit.

Foto: Schauspielhaus Salzburg

Der Drachenvater (Christoph Griesser), der „schrecklichste, grausamste und feuerspeiendste Drache des gesamten Mittelalters“, lässt sich von seinen drei entzückenden Drachenkindern (Isabel Berghout, Birgit Maier, Sandra Müller) um den Finger wickeln. Diese bringen ihm mit Hilfe des Ritter Kamenbert und der Kinder im Publikum das Singen bei und hoffen nun auf eine große Gesangskarriere als „Drachenchor“.

Foto: Schauspielhaus Salzburg

Die Bühne (Isabel Graf) wirkt wie ein großer Dachboden, vollgeräumt mit aussortiertem Gerümpel. In jeder Ecke gibt es da etwas zu entdecken, von der alten Badewanne, den ausrangierten Schlitten, Möbeln und Landkarten, bis hin zur Kleiderpuppe ist alles malerisch verteilt. Als Wald mit Drachenhöhle reicht ein großer Ast mit Vögeln, deren Augen gefährlich rot blinken.

Foto: Schauspielhaus Salzburg

Schmissige, einprägsame Musik- und Tanznummern mit herzerfrischenden Texten untermalen die aufregende Geschichte. Unaufdringlich wird die Botschaft vermittelt, dass Mut nichts mit Gewalt zu tun hat, dass List und Zusammenhalt mehr ausrichten als Waffen.

Foto: Schauspielhaus Salzburg

Die kindgerechte, aber doch – mit über zwei Stunden – relativ lange Inszenierung von Robert Pienz wurde stürmisch gefeiert, ein sicher unvergessliches Erlebnis für große und kleine Kinder ab 5 Jahren.

Foto: Schauspielhaus Salzburg

„Ritter Kamenbert“ – Text: Peter Blaikner / Musik: Cosi M.Goehlert, Ernst Wolfgruber / Mit: Alisca Baumann, Thomas Pfertner, Maximilian Pfnür, Christoph Griesser, Benjamin Lang, Benedikt Vyplel, Christoph Griesser, Isabel Berghout, Birgit Maier, Sandra Müller / Inszenierung: Robert Pienz / Ausstattung: Isabel Graf / Musikalische Leitung: Cosi M.Goelert / Gesangliche Einstudierung: Christine Augustin, Johanna Kellerer / Dramaturgie: Christoph Batscheider

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