Gesualdo – Fürst – Mörder – Komponist

Peter Breuer widmet sein 51. abendfüllendes Ballett dem Renaissance-Komponisten Carlo Gesualdo, Fürst von Venosa, der durch die grausame Ermordung seiner ersten Ehefrau und deren Liebhaber traurige Berühmtheit erlangt hat. Inspiriert vom Widerspruch zwischen der grausamen Tat und Gesualdos grandioser Musik zeichnet der Choreograph das Bild einer von Dämonen gequälten Kreatur. Der mitreißende Ballettabend zog das Premierenpublikum am 15. Oktober 2016 im Salzburger Landestheater völlig in seinen Bann.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Umgeben von Totenköpfen und vertieft in düstere Gedanken sitzt Gesualdo auf der blutrot eingefärbten Bühne und lauscht seiner Musik, die durch „vertanzte“ Madrigaltöne lebendig wird. Besorgt beobachten ihn seine zweite Frau Leonora d’Este und sein Diener Castelvietro. Alle Versuche, den von Visionen gequälten Fürsten aufzuheitern, misslingen.

Das Auftauchen seines Freundes, des Dichterfürsten Torquato Tasso, weckt erneut seine Eifersucht, wird er doch durch dessen strahlende Erscheinung an die Untreue seiner ersten Frau Maria d’Avalos erinnert. Ein fröhliches Renaissancefest verlässt Gesualdo frühzeitig, er findet keine Ruhe.

Dämonen, allen voran Incubus, hindern ihn am Komponieren, sie zerstören nach und nach die so fröhlich tanzenden Noten und Töne. Schließlich sucht Gesualdo Heil in einer Geißelung. Die Dämonen triumphieren jedoch erneut und treiben ihn zur Wiederholung seiner blutigen Tat. Obwohl er wie von Sinnen auf das Liebespaar einsticht, erhebt sich dieses immer wieder, um ihn hämisch auszulachen.

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Ausdrucksstark tanzt Marian Meszaros als von Dämonen gequälter Fürst von Venosa durch den Abend. Charmant und verführerisch versucht ihn Liliya Markina als Leonora au…

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