„Battleground“ – eine leere Rüstung voller Ideale

Louise Lecavalier war als Frontfrau der kanadischen Kompanie „La La La Human Steps“ bereits viermal bei der Sommerszene zu Gast. Jetzt kehrt die Tanz-Ikone mit einer eigenen Choreografie zurück. Gemeinsam mit ihrem Bühnenpartner Robert Abubo eröffnete sie mit einer virtuosen Performance am 20. Juni die Sommerszene 2017 im republic.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Für „Battleground“ ließ sich die Kanadierin von Italo Calvinos ironischer Erzählung „Der Ritter, den es nicht gab“ inspirieren. Der Titelheld dieser Parodie auf den klassischen Ritterroman reitet zwar fürs Abendland, doch stellt seine Rüstung nur eine leere, wenngleich auch vollkommene Hülle dar.

Vom Changieren zwischen Körperhaftigkeit und Körperlosigkeit erzählt auch das Stück: „Dass der Körper im Bild gefangen ist, wissen wir ja. Wir verbringen alle unsere Zeit mit ihm und kennen ihn gar nicht wirklich. Der Tanz ist eine Gelegenheit, im Körper zu sein und ihn nicht immer von außen zu sehen.“

Louise Lecavalier erscheint ganz in Schwarz, mit Kapuze über dem Kopf und beginnt den Abend mit einem furiosen, pulsierenden Solo. In irrwitzigem Tempo lässt sie Arme und Beine flattern, beben und kreisen und erinnert dabei oftmals an ein verwundetes Tier. Der Musiker Antoine Berthiaume aus Montreal liefert dazu die passenden Klangbilder, eine Mischung aus Elektronik und Perkussion. Langsam nähert sich ein dunkler Schatten. Wird es ein Freund oder ein Gegner sein? Die Annäherung, das gegenseitige Abtasten, Zu- und Abneigung wird tänzerisch virtuos in betörend verstörende Bilder umgesetzt.

Die surreale Reise, eine Suche nach Identitäten und Idealen, zieht das Publikum in ihren Bann. Das mini…

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