Tanzcafé Schweigepflicht. Eine Art Oper

Tanzcafe Schweigepflicht Werk X Wien

Im Rahmen der MUSIKTHEATERTAGE WIEN wurde das Stück, das das Altern und die daraus entstehenden Probleme thematisiert, auf der Bühne des “Werk X” uraufgeführt. Grundlage war das Buch der Salzburger Gerontologin Sonja Schiff mit dem Titel: „10 Dinge, die ich von alten Menschen über das Leben lernte“.

Von Karl Traintinger

Tanzcafé Schweigepflicht ist ein Musiktheater übers Altern. Speziell wenn es um das Altwerden geht, kommen für viele Menschen Probleme ins Spiel, die oft mit Worten schwer zu fassen sind und über die man aber nicht sprechen kann oder möchte. Zutiefst private Grundbedürfnisse werden plötzlich öffentlich. In diesen Situationen kann Musik helfen, die Geschichten weiter zu erzählen und erträglicher zu machen.

Begeistert hat mich sowohl die sprachliche Umsetzung des Themas durch Thomas Desi, als auch die dazu komponierte Musik von Jörg Ulrich Krah. Die Idee, die alten Menschen mit jungen Schauspielern und Sängern zu besetzen, war eine Glanzleistung, die die jungen Künstler hervorragend bewältigten. Vielleicht waren sie beim Sprechen hin und wieder etwas zu leise. Die Musik, grandios dargeboten von einem Team von Ausnahmemusikern, überzeugte in allen Phasen. Ausstattung und Bühnenbild passten zum stimmigen Gesamtbild dieser für mich einzigartigen Produktion.

Der begeisterte Applaus des Premierenpublikums war mehr als gerechtfertigt.

Nachsatz: Unverständlich war für mich die Tatsache, dass man am Premierenabend beim  allgemeinen Gratulieren und Blumenüberreichen die im Zuschauerraum anwesende Autorin Sonja Schiff nicht auch auf die Bühne geholt hat.

TANZCAFÉ SCHWEIGEPFLICHT. Ein Musiktheater übers Al…

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4 Kommentare zu "Tanzcafé Schweigepflicht. Eine Art Oper"

  1. Vakinore Veronika Konrad Veronika | 3. Juli 2017 um 12:34 |

    Die Oper war super, sehr berührend!! Und ich stimme Karl zu. Sonja hätte auf die Bühne geholt werden müssen.

  2. Ich kann dem Artikel nur beipflichten. Diese Oper war etwas ganz Besonderes! Manches war akustisch nicht so leicht zu verstehen, aber das geht mir bei anderen Aufführungen auch nicht anders. Ich hatte mir auch gedacht, dass Sonja, die ja als Autorin die Vorlage für das Stück geschaffen hat, auf die Bühne geholt wird. Das wurde leider verabsäumt. Mich hat die Komposition übrigens total begeistert, dieser kafkaeske Tatsch und die Kostüme der Musiker hätten auch perfekt nach Prag gepasst. 😉

  3. sonjaschiff | 28. Juni 2017 um 21:48 |

    Lieber Karl, danke dir vielmals! Für Besuch und für Bericht. Es hat mich wirklich SEHR gefreut, dass Elisabeth und Du zur Uraufführung gekommen seid. Und es macht mich glücklich, dass es Dir/ Euch gefallen hat.

  4. Das Buch von Sonja Schiff ist sehr empfehlenswert. Ihr Blog: http://www.vielfalten.com/

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