Salzburg Europas Kulturhauptstadt 2024?

Mittwoch, 10. Februar 2016 Salzburg | Nach Graz (2003) und Linz (2009) ist Österreich – gemeinsam mit Estland – im Jahr 2024 wieder an der Reihe, sich um den Titel »Europas Kulturhauptstadt« zu bewerben. Innerhalb des Landes soll es dafür mehrere Kandidaten geben, die mit ihrem jeweiligen Konzept in Konkurrenz treten (siehe Internet-Diskussionsplattform www.kulturhauptstadt2024.at, gegründet an der TU Wien von Elisabeth Leitner, die auch eine österreichweite Initiative startete).

In Salzburg wurde eine mögliche Bewerbung erstmals im März 2014 vom damaligen Vorsitzenden des Dachverband Salzburger Kulturstätten Tomas Friedman thematisiert, danach gab es an der Universität Salzburg im Kooperationsschwerpunkt Wissenschaft & Kunst eine Lehrveranstaltung und das Symposium »Alles Mozart, oder was?« sowie Artikel, Gespräche und zuletzt Ende Oktober 2015 das Kulturfrühstück »Kulturhauptstadt 2024« – stets mit Beteiligung der Vertretung der freien Salzburger Kulturszene.

Für den Salzburger Dachverband geht es nun darum, einen Prozess zu starten, aus dem – bei entsprechender Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung – eine Bewerbung der Region Salzburg (eventuell grenzüberschreitend in den südbayerischen Raum oder mit dem Salzkammergut) entstehen kann. »Wir wollen einen Diskurs in Gang bringen, wie sich Salzburg in den nächsten Jahrzehnten kulturell-zeitgenössisch positionieren soll.« sagt für den Dachverband Salzburger Kulturstätten ihr Kulturhauptstadt-Beauftragter Tomas Friedmann. »Dabei geht es uns vorrangig nicht um Hardware, also neue Bauten, sondern um die Software, wie die Bevölkerung in Zukunft zusammenleben kann: sozial, solidarisch, umweltfreundlich, leistbar usw. mit Zugang zu Bildung und Gegenwartskunst.«

Salzburg sei in erster Linie eine Kultur- und Wissensstadt; als Mozarts Geburtsort habe man einen Tourismusvorteil, von dem die Festspiele und viele Aktivitäten bis heute profitierten, als Kongress-Stadt genieße man einen Standortvorteil. Doch der Dachverband, der 75 Kulturstätten in Stadt und Land Salzburg mit rund 1 Million BesucherInnen jährlich vertritt, ist der Meinung, dass man sich nicht bequem zurücklehnen und auf dem Image Sound of Music ausruhen dürfe. »Wir wünschen uns eine breite Diskussion von Kunst über Soziales bis Verkehr und Wirtschaft, wohin sich die Region Salzburg Richtung 2050 entwickeln soll – mit Einbeziehung kritischer Stimmen aus der Zivilgesellschaft, der freien Szene, engagierter BürgerInnen aus allen Bereichen der Gesellschaft.«

Als Auftakt – im April 2016 wird im Unipark Nonntal die Wanderausstellung »Kulturhauptstadt 2024« eröffnet – lädt der Dachverband EntscheidungsträgerInnen ein, in zwei Diskussionsrunden Mitte Februar (mit VertreterInnen aus Bildung, Kultur, Soziales) und Anfang März (mit Wirtschaft, Politik, Tourismus etc.) in ein Gespräch einzutreten – am Podium mit Elisabeth Leitner (Wissenschafterin, Forschungsschwerpunkt Stadt und Event, Städtebau und Landschaftsarchitektur sowie Initiatorin von www.kulturhauptstadt2024.at), Ursula Spannberger (Architektin und Mediatorin), Gerbert Schwaighofer (Direktor des Kooperationsschwerpunkts Wissenschaft und Kunst der Universität Salzburg/Universität Mozarteum), Stefan Wally (Politikwissenschafter und Forscher, Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen) und Tomas Friedmann (Leiter des Literaturhauses Salzburg und Kulturhauptstadt-Beauftragter des Dachverbands Salzburger Kulturstätten).

Presseaussendung
Dachverband Salzburger Kulturstätten

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