„Das Bildnis des Dorian Gray“ – Jugendwahn und Altersängste

Dorian Gray

Der einzige Roman des irischen Schriftstellers Oscar Wilde, sein wohl bekanntestes und erfolgreichstes Werk, wurde von der Regisseurin Charlotte Koppenhöfer für das Schauspielhaus Salzburg dramatisiert. Mit ihrer klaren, düsteren, Endzeitstimmung verbreitenden Inszenierung zog sie bei der Premiere am 21. September 2017 das Publikum unweigerlich in Bann.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der junge und reiche Dandy Dorian Gray wird wegen seiner Schönheit von der Londoner Society hofiert. Als er ein von seinem Freund, dem Maler Basil Hallward, angefertigtes Porträt erblickt, ist er von sich selbst und seinem jugendlichen Aussehen fasziniert.

Lord Henry Wotton macht ihn jedoch schonungslos auf die Tücken des Alterns aufmerksam. Kein Wunder, dass der selbstverliebte junge Mann beginnt, sich nach ewiger Jugend zu sehnen: „Warum kann ich nicht für immer jung bleiben, während das Bild an meiner Stelle altert?“ Dafür wäre er sogar bereit, seine Seele zu geben.

Dorian Gray

Nach einer verpatzten Aufführung demütigt Dorian seine Verlobte, die Schauspielerin Sibyl Vane, dermaßen, dass sie Selbstmord begeht. Gewissensbisse plagen ihn nur wenige, doch muss er feststellen, dass auf seinem Porträt erste Anzeichen von Grausamkeit sichtbar werden. Er wird nun immer maßloser und grausamer. Sein ausschweifendes Leben hinterlässt weitere Spuren auf dem Bild, das schließlich immer mehr zur Fratze wird, zum Bild eines Verfluchten. Er selbst jedoch bleibt weiterhin jung und makellos schön.

Visits: 0

Dorfladen

Kommentar hinterlassen zu "„Das Bildnis des Dorian Gray“ – Jugendwahn und Altersängste"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*