ZwischenDurchAtmen

Foto: Theater Transit/ Griese

Schon vor Beginn des Stückes irritiert ein lautes Ticken im Zuschauerraum und wirkt bedrohlich, fast wie eine Zeitbombe. Der Sohn (Jurij Diez) liegt auf einem harten Bett, eher einem Tisch mit Leintuch, und schläft sehr schlecht.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Albträume quälen ihn: Eine verschleierte Frau taucht auf, Schüsse fallen, Geräusche eines Krieges umgeben ihn. Als er verwirrt erwacht, steht seine Mutter (Gerda Gratzer) vor ihm und klagt: „Ich weiß, dass du es schwer hattest, ich versteh dich ja, aber ich versteh nicht, warum du nicht mit mir sprichst.“ Sie will helfen, weiß aber nicht wie. So versucht sie es mit dem Hinweis, dass es andere doch auch geschafft hätten, in die Normalität zurückzufinden.

Was nun folgt sind die Stationen seiner Genesung, die gekennzeichnet sind von kleinen Fortschritten, doch immer wieder auch von Rückfällen. Alkohol kann seine Probleme nicht lösen, so versucht er, Arbeit zu finden. Die vielen kleinen Szenen sind berührend, teils auch heiter und komisch. Faszinierend, wie mit wenigen Requisiten – ein paar weißen Tüchern und ein paar Wäscheklammern – poetische Sequenzen und eindrucksvolle Bilder entstehen. Genau dieses Konzept verfolgt Gerda Gratzer, die der Ansicht ist: „Der Text ist anderen Aspekten wie Musik, Licht, Bühnenbild und Bewegung gleichrangig. Die Spannung entsteht in hohem Maße im ,Dazwischen’ in der Beziehung der Protagonisten zueinander.“

Es wird sehr körperbetont gespielt, passende Musik untermalt die einzelnen Szenen. Eine Gitarre, die in der Ecke steht, sowie eine Ziehharmonika, zu der die Mutter des Öfteren greift, wenn sie der tristen, hoffnungslosen Atmosphäre zu entfliehen sucht, stehen für die verlorene heile Welt.

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