„Dry Powder“ – Auswüchse des Kapitalismus

In den Salzburger Kammerspielen fand am 25. Jänner 2018 die europäische Erstaufführung des Erfolgsstückes von Sarah Burgess statt. Die junge amerikanische Autorin zeigt die erschreckenden Praktiken in der obersten Etage der Finanzwelt auf, die auf der Bühne dank satirischer Überzeichnung sogar Unterhaltungswert besitzen.

Elisabeth Pichler

Von Elisdabeth Pichler

Rick, Gründer der privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaft KMM, versteht die Welt nicht mehr. Hätte er seine Verlobungsparty etwa verschieben sollen, nur weil seine Fima kurz zuvor massive Entlassungen in einer Supermarktkette bekannt gegeben hat?

Der Elefant hätte vielleicht nicht sein müssen, aber seine Freundin hatte darauf bestanden, schließlich soll die Hochzeit in seinem Haus auf Bali stattfinden. Die Medien zerreißen Rick in der Luft, was Proteste der Investoren zur Folge hat. Sein Partner Seth schlägt vor, eine kurz vor dem Bankrott stehende Firma günstig aufzukaufen und so Arbeitsplätze zu retten. Dies könnte den enormen Imageschaden vielleicht beheben.

Der Vorvertrag über 431 Millionen $ ist fertig zur Unterschrift, doch dem Inhaber der maroden Reisegepäckfirma Landmark, Jeff Schrader, kommen Bedenken. Er verlangt eine Garantie, die seinen 635 Angestellten ihre Arbeitsplätze sichern soll. Dass die Analystin Penny verdächtig oft mit Zahlen jongliert, um für die Investoren das Optimum herauszuholen, und ständig von Bangladesch die Rede ist, kommt ihm völlig zu Recht verdächtig vor.

„Dry Powder“ von Sarah Burgess.

Eisiger Wind bläst durch die Chefetage von KMM. Rick (Axel Meinhardt) staucht gerade seine Partnerin Penny (Britta Bayer) zusammen, denn mit ihrer Rede, die sie vor Studenten der Wirtschaftsuni halten will, ist er gar nicht einverstanden, fürchtet er doch weitere negative Schlagzeilen. Seth (Marcus Bluhm) ist voller Zuversicht, dass sein Deal mit Jeff Schrader (Sascha…

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