„Besuch bei Mr. Green“ – ein Plädoyer für Toleranz

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Im Kleinen Theater feierte am 1. März 2018 das Theater Janus mit einem tragisch-komischen Zweipersonenstück des amerikanischen Autors Jeff Baron Premiere. Ein sehenswerter Theaterabend über scheinbar unverrückbare Vorurteile und die Möglichkeiten, diese abzubauen.

Elisabeth Pichler

Von Elisaberth Pichler

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Theaterverein Janus

Als der junge Ross Gardiner bei Mr. Green auftaucht, um seinen Sozialdienst anzutreten, setzt ihn der alte Herr einfach vor die Türe: „Ich brauche Ihre Hilfe nicht!“ Doch Ross erscheint eine Woche später wieder, wurde er doch gerichtlich dazu verdonnert, sich jeden Donnerstagabend um Mr. Green zu kümmern, den er auf den Straßen New Yorks beinahe überfahren hätte.

Der 86-Jährige lebt seit dem Tod seiner Frau in einer total zugemüllten, verrotteten Wohnung, in der nichts mehr funktioniert, will sich aber weiterhin nicht helfen lassen. Die warmen Mahlzeiten, die der junge Mann mitbringt, sind zumindest eine willkommene Abwechslung für den alten Herrn, der sich bisher hauptsächlich von Cracker ernährt hat. Die angespannte Beziehung ändert sich schlagartig, als Mr. Green erfährt, dass Ross ebenfalls Jude ist. Nun genießt er das mitgebrachte koschere Essen umso mehr und lässt sich sogar auf Diskussionen ein. Die Annäherung zwischen den beiden endet jedoch, als Ross seine homosexuelle Neigung verrät. Er versteht Mr. Greens ablehnende Haltung absolut nicht. Als Jude müsste dieser doch Verständnis dafür aufbringen, was es für Homosexuelle bedeutet, für etwas diskriminiert zu werden, was angeboren ist. Der Vorwurf „Du bist wie meine Tochter Rachel!“ lässt Ross aufhorchen, hat doch Mr. Green stets behauptet, kinderlos zu sein.

Den bornierten, vor Vorurteilen strotzen…

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