Böhm

Nikolaus Habjan, Karl Böhm Puppe (c) Lupi_Spuma

Gewagt, aber gelungen lässt Nikolaus Habjan einen der bekanntesten Grazer des letzten Jahrhunderts auf die Bühne zurückkehren, einen österreichischen Dirigenten internationalen Kalibers. Einer der aber auch große braune Schattenseiten hatte.

Matthias Traintinger

Von Matthias Traintinger

Nikolaus Habjan

Prof. Dr. Karl Böhm wurde 1894 in Graz geboren und promovierte zunächst als Doktor der Rechte, ehe er seine wahre Passion fand, das Dirigieren. Gesegnet mit einem perfekten Gehör begann er seine Karriere in Graz, wurde jedoch schnell nach München, Darmstadt und Hamburg berufen.

1934 nahm er den Platz von Fritz Busch als Direktor der Dresdner Semperoper, welcher von der NSDAP zum Rücktritt genötigt worden war, ein. Ab 1943 durfte er als Direktor die Wiener Staatsoper leiten, 1944 wurde er von Adolf Hitler in die Gott-Begnadeten-Liste aufgenommen und war somit vom Heeresdienst befreit.

Das Bühnenbild von Julius Theodor Semmelmann überzeugt durch Detailgenauigkeit und doch Einfachheit, die Notenständer auf den Seiten und Kommoden in der Mitte, natürlich mit einer Unzahl an Uhren versehen. Am überraschendsten jedoch sind die Puppen, welchen Nikolaus Habjan Leben einhaucht. Zuerst noch leicht verwundert über die Abwesenheit von anderer Darsteller vergisst man nach kürzester Zeit, dass nur ein Schauspieler alle diese Rollen verkörpert. Ob vom jungen bis zum alten Böhm oder eine der anderen einzigartigen Persönlichkeiten, allen wird authentisch Leben eingehaucht.

Ob nun Böhm Nutznießer oder Mitläufer war, ist schwer zu differenzieren und auch nicht wirklich relevant. Als ei…

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