Landestheater Salzburg – Spielzeit 2010/2011 – Programmvorschau

Elisabeth Pichler. Künstlerisch höchstes Niveau bescheinigte Kulturreferent David Brenner dem Intendanten und Schauspieldirektor des Salzburger Landestheaters Carl Philip von Maldeghem anlässlich der Präsentation des Spielplanes 2010/2011 und gratulierte zum gelungenen Neustart. Eine Gesamtauslastung von über 80 % und ein Anstieg der Besucherzahlen um 33 % unterstreichen den Erfolg.

Auch das vorgestellte Programm 2010/2011 unter dem Motto „Die Flügel des Geistes“ wird höchsten Ansprüchen gerecht. Im Großen Festspielhaus feiert „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner am 14.Oktober 2010 unter der musikalischen Leitung Ivor Boltons Premiere. Diese Produktion ist ein Bekenntnis zur großen Oper mit internationalen Solisten. Musikdirektor Leo Hussain legt im Landestheater den Schwerpunkt auf die italienische Oper. Mit Gaetano Donizettis „Liebestrank“ und Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ hat er zwei Werke ausgewählt, die ausgezeichnet zum Ensemble passen. Nach der umjubelten Inszenierung der „Arianna“ von  Benedetto Marcello wird es auch im nächsten Jahr wieder eine Barockoper geben: „Farnace“ von Antonio Vivaldi. Die leichte Muse ist mit Cole Porters Musical „Kiss me, Kate“ präsent.

Die Sparte Schauspiel eröffnet die Spielzeit am 18.September 2010 mit Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“. Es folgen: „Der Himmel über Berlin“ von Wim Wenders und Peter Handke als deutschsprachige Erstaufführung, „Weh dem, der lügt!“ von Franz Grillparzer und die Bühnenadaption von „Jugend ohne Gott“ von Ödön von Horvath. In den Kammerspielen kommen „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams, „Kollaboration“ von Ronald Harwood, ein Porträt von Salzburger Künstlerpersönlichkeiten während der NS-Zeit, sowie „Das Maß der Dinge“ von Neil LaBute zur Aufführung. Mit „Caveman“ von Rob Becker übersiedelt man ins republic und mit „Dreck“ von Robert Schneider in die Havana Cocktail Bar. Außerdem wird im neu gestalteten Kammerfoyer ein mediterraner Liederabend unter dem Titel „Pizza? Basta!“ stattfinden.

Ballettchef Peter Breuer freut sich auf eine aufregende und kreative Spielzeit, er wird mit seinem Dramaturgen Andreas Geier Sergej Prokofjeffs bekanntes Ballet „Romeo und Julia“ in bewährter Manier neu gestalten. Alle Ballettliebhaber werden diesen Abend mit Spannung erwarten. Gemeinsam mit der Schlagzeugabteilung des Mozarteum Salzburg wird er in der Probebühne im Rainberg „Bach´n´Drums“ inszenieren. Auch Tänzer der Company werden sich als Jungchoreographen in dieses Projekt einbringen können.

Die sehr erfolgreiche Sparte Junges Land wurde heuer so gut angenommen, dass nunmehr das Angebot an Jugend-Produktionen verstärkt wird. In einer Kooperation mit dem Salzburger Marionettentheater wird “Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry zur Aufführung kommen. Mit der „Kleinen Zauberflöte“ will man versuchen, bei Kindern das Interesse für die Oper zu wecken, neugierig aufs Ballett soll Peter Breuers Familienproduktion „Dornröschen“ machen. Peter Blaikner wird mit Konstantin Wecker ein „Tiefseemusical“ für Kinder unter dem Titel „König Badeschwamm“ zur Uraufführung bringen. Für die Jugend ab 12 ist das Auftragswerk „Ihr könnt nicht schießen“ von Ines Geipel sowie „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley“ konzipiert.

Neben diesem reichhaltigen Programm und Wiederaufnahmen von besonders erfolgreichen Inszenierungen („Homo Faber“ von Max Frisch, „Die Golden Boys von der Baustelle“ von Peter Blaikner, „Lost and Found“ von Rike Reiniger“) werden interessante, innovative Projekte wie eine Ballettwoche (16.- 23.1.2011) und ein Planspiel mit Jugendlichen unter dem Motto „Wir gründen einen Staat“ realisiert. Für eine Salzburger Fassung von „Der Himmel über Berlin“ wendet sich Intendant von Maldeghem ganz bewusst an die Öffentlichkeit und ersucht um aktive Mitarbeit. Zu diesem Thema wird es Lesungen, Diskussionen sowie szenische Aktionen im öffentlichen Raum geben. Von 3. -25.3.2011 bündeln das Salzburger Landestheater und die Salzburg Biennale ihre gemeinsamen Interessen an zeitgenössischer Musik erstmals in einer umfangreichen Kooperation.

Carl Philip von Maldeghem hatte zu Beginn seiner Amtszeit angekündigt, das Salzburger Landestheater zu einem „kulturellen Leuchtturm“, zu einer prägenden kulturellen Institution machen zu wollen, und dies scheint ihm auch zu gelingen. Bewundernswert wie er es schafft, mit anderen Institutionen Netzwerke zu knüpfen (Salzburger Kulturvereinigung, Marionettentheater, Mozarteum Salzburg u.a.) und neue Projekte ins Leben zu rufen. Man kann ihm nur viel Erfolg für die kommende Saison wünschen. Das Programm ist reichhaltig und abwechslungsreich, ob man sich nun für eines der vielen Abonnements entscheidet oder lieber Einzelkarten kauft, eines steht fest: Ein Besuch im Salzburger Landestheater lohnt sich immer.

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