Lebensmittel und Tierschutz

Kalbinnen auf der Alm Kalbinnen auf der Alm | Foto: KTraintinger Dorfbild

Die Zeit, als die Weiderinder, die uns mit Milch versorgten auf bunt blühenden Almwiesen weideten, ist schon lange vorbei und in Wirklichkeit nur noch in der Werbung zu finden.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Der Preisduck bei den Landwirten ist enorm, dazu machen noch der fortschreitende Flächenfraß und die immer heftiger um sich greifende Lichtverschmutzung den Bauern das Leben schwer. Österreich kann sich von den eigenen landwirtschaftlichen Flächen kaum noch selbst versorgen, wir sind immer mehr auf Importe angewiesen.

Die Landwirtschaft hat schon lange ihre Unschuld verloren, sie entwickelt sich auch in Europa weg vom kleinen lokalen Bauern hin zur Agrarfabrik. Manchem scheint das recht zu sein. Ja, es gibt einige Gegenströmungen, wirkliche wichtige, politische Weichenstellungen in eine nachhaltigere, gesunde, bodenständige Landwirtschaft gibt es bis jetzt noch nicht. Dafür wird Glyphosat am Leben gelassen.

Wir akzeptieren die plastikverpackten Gemüse aus Spanien genauso wie die Tomaten aus Italien, die alle von Arbeitern in äußerst schwierigen Arbeitsverhältnissen geerntet werden. Über die langen Transportwege auf unsere Tische wollen wir gar nichts wissen.

Die Rinderzucht wir immer besser. Die Jahresweltbestleistung einer Milchkuh liegt aktuell bei 33000 kg Milch pro Tier und Jahr. Das ist doch krank. Was haben wir diesen Tieren angetan. Wir diskutieren den CO2 Ausstoß einer Kuh und züchten dennoch Tiere, die ohne Strom nicht mehr leben können. Derartige Hochleistungstiere können nur noch computergestützt gefüttert werden, auch ohne leistungsstarke Melkmaschine geht es nicht.

Weltbeste Tiere gibt es bei uns in der Gegend nicht, Leistungen um die 15000 kg aber schon. Die kann man ohne südamerikanischen Soja nicht erreichen. Die bodenständige, regionale Futtergrundlage erlaubt maximal etwa 7500 kg Milch jährlich. Auch die Milchleistung mancher BIO Kuh kann und muss kritisch hinterfragt werden.

Rinder können bis zu 14, 15 Jahre alt werden. Unsere Kühe werden im Schnitt keine 5 Jahre, die Stiere keine eineinhalb Jahre alt.

Wir sollten alles daransetzen, die bei uns vorherrschende, auch geografisch bedingt eher kleinbäuerliche Struktur zu erhalten. Das kann aber nur dann funktionieren, wenn die Politik Rahmenbedingungen schafft, die das ermöglichen. Solange wir den möglichen Maximalgewinnen hinterherhecheln, wird das nicht gehen.

Lebensmittel und Tierschutz

ist das 5. und letzte Modul, das zum Multimedioprojekt OPEN SPACE gehört. Die einzelnen Module wurden seit Mai 2018 im Dorfradio vorgestellt. Sie können das Dorfradio, das von der Radiofabrik ausgestrahlt wird,  jederzeit auf der CBA (cultural broadcasting archive) online nachhören!

OPEN SPACE findet am 28. Oktober um 20 Uhr in der Salzachhalle in Laufen statt.

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