Da summa is umma

Lettengrube

Früher hatten uns die Lehrer, besonders Deutschlehrer, immer gedrängt, wir sollten schön in „Hochdeutsch“ sprechen lernen. Wir lernten als Kinder praktisch zwei Sprachen mit durchaus unterschiedlicher Grammatik – Dialekt und Schriftsprache. Heute hört man oft einen Mischmasch aus beiden, was ich ironisch als Mittelschüler-Hochdeutsch bezeichne.

Wolfgang Bauer

Von Wolfgang Bauer

Hast eh g`segn gestern, die Julie, die Bitsch hat sich bei dem Event an den Drummer der Band g´schmissen und ein Selfie gmacht. Jetzt glaubt s`….

Spätestens dann schalten meine Ohren auf Durchzug. Schlimmer geht es nur mehr, wenn Eltern oder Großeltern versuchen, die Jugendsprache ihrer Kinder oder Enkel nachzuahmen oder wenn Halbgebildete aus Wirtschaft und Politik halb deutsch, halb englisch reden oder schreiben, um als Ganzgebildete zu erscheinen. Da bleibe ich lieber gleich bei der Mundart.

So redn mir dahoam.

So an Summa wia heier hom ma scho long nimma g`hobt. Fost wars uns a bissl zvi worn. De Bauan hom scho g`jammat, daß`s Gros und ´s Troad zwenig wochst – Erdepfe und Obst owa sand guat worn. A mir hot des Weda taugt.

De 8er Joahr worn jo scho immer wos bsundas. So is im Joar 1818 in Oberndorf des Stille Nacht Liad `s erste Moi in der St. Nikola Kirchn gsunga worn. Meine Ahnen mütterlicherseits worn domois scho seit achzg Joar in Oberndorf. Woarscheinlich worn vo meine Vorfoarn a poar oder olle mitanond domois dabei.

Hundert Joar speda, 1918, wor wieda a bsunders Joar. Monche Soidotn, de den Kriag überlebt ghobt hom und a oa vo eanane Fraun und Kinda san on der Spanischn Gripp gstorm. Es wor de Pest des 20. Joarhunderts.

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