„Die Hauptstadt“ – ein Appell gegen das Vergessen

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Das Schauspielhaus Salzburg bringt Robert Menasses preisgekrönten Roman, ein satirisches Kaleidoskop der Europäischen Union, in der Inszenierung von Maya Fanke  auf die Bühne. Das „personalintensive Wimmelbild“, ein ironisch überspitztes Plädoyer für den europäischen Gedanken feierte am 7. Februar 2019 Premiere.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Die ehrgeizige Fenia Xenopoulou (Christiane Warnecke als „gepanzerte“ Karrierefrau) hat Wirtschaft studiert, doch nun ist sie bei der Generaldirektion „Kultur und Bildung“ gelandet, wo man nur wenig Anerkennung erhält.

Als sie einen Festakt zum 50. Geburtstag der Europäischen Kommission ausrichten soll, will sie mit einem „Big Jubilee Project“ das Bild der Kommission in der Öffentlichkeit aufpolieren, den Vertrauensverlust stoppen und vor allem auf sich selbst aufmerksam machen.

Sie beauftragt ihren melancholischen Referenten Martin Susmann (Theo Helm), eine Idee zu entwickeln. Dieser besucht zwecks Recherche Auschwitz, bekommt dank eines Badges ein Aufenthaltsrecht und kehrt trotz warmer deutscher Unterwäsche schließlich schwer erkältet zurück.

Schwierigkeiten bereitet ihm auch sein Bruder (Simon Jaritz), ein österreichischer Schweineproduzent und Präsident der „European Pig Producers“, der weitere Förderungen verlangt, doch stattdessen eine lukrative Stilllegungsprämie erhält.

Der renommierte österreichische Professor Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft (Marcus Marotte), soll bei einem Thinktank mitarbeiten, der die Union aus der Krise führen soll. Er hat zwar jede Menge Visionen, doch wird ihm kein Gehör geschenkt.

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