„jedermann (stirbt)“ – in teuflisch guter Gesellschaft

jedermann

Hugo von Hofmannsthals Drama „Jedermann. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ hat der junge steirische Dramatiker Ferdinand Schmalz klug und sprachmächtig umgeschrieben. Das am Burgtheater im Februar 2018 uraufgeführte Auftragswerk ist jetzt im Schauspielhaus Salzburg zu sehen und wurde bei der Premiere am 30. März 2019 stürmisch gefeiert.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Das Publikum sitzt rund um einen grünen Rasen-Catwalk (Bühne: Vincent Mesnaritsch) und bildet so den streng bewachten Sicherheitszaun des feudalen Anwesens eines reichen Geschäftsmannes. Hier feiert die feine Gesellschaft ausgelassene Feste, hier ist Kultur, während draußen die Wildheit herrscht. Doch in dieses „Gärtlein mit Zaun“ dringt ein „gartenfremder Schädling“ ein und wagt es, um Almosen zu bitten. Geld gibt es keines, doch zeigt sich Jedermann großzügig und lädt den armen Nachbarn ein, einen Tag lang mit ihm den Wohlstand zu genießen.

Die Finanzwelt ist hart, unmoralisch und steckt in der Krise. Nur Jedermanns Mutter zeigt Mitleid und kühlt ihrem getriebenen, gestressten und schwer überforderten Sohn die Stirn. Seine Frau hingegen hat die „verwilderte Ehe“ satt und lädt die verführerische, todbringende Buhlschaft ein, sich um ihren Mann zu kümmern. Diese umgarnt Jedermann spinnengleich und lässt ihm nur eine Stunde Zeit, um einen Weggefährten für seine letzte Reise zu finden. Bevor sie ihm den Höllenschlund öffnet, fordert sie ihn zum letzten Tanz auf. „Wenn man an gar nichts glaubt, außer an sich selbst, dann tut der Tod halt fürchterlich weh.“

v.l.n.r.: Antony Connor, Simon Jaritz, Kristina Kahlert, Marcus Marotte, Ute Hamm, Susanne Wende (teuflisch (gute) gesellschaft

In der Titelrolle überzeugt Theo Helm al…

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