„schlammland gewalt“ – Bierzelt und Backhendln

schlammland gewalt

Ein Dorffest wie jedes andere, der Geruch von Bier, Schweiß und Backhendln überdeckt alles in dem Zelt. Eine Zuflucht für jene, die draußen nicht mehr wissen, was sie mit dieser neuen Welt anfangen sollen. Drinnen hat alles seine Ordnung, der Zeiringer sagt wie es ist und so ist es halt auch.

Matthias Traintinger

Von Matthias Traintinger

Am 28. März war im Schauspielhaus Graz die österreichische Uraufführung von „schlammland gewalt“ zu sehen, ein Stück von Ferdinand Schmalz, der immer wieder mit seiner kulinarischen Herangehensweise an gesellschaftspolitische  Problemstellungen fasziniert.

Inszeniert wurde das Stück von Christina Tscharyiski, die für ihre Produktion „Ja, eh! Beisl, Bier und Bachmannpreis“ einige Nominierungen und Preise erhielt. Eva Mayer und Clemens Maria Riegler beeindrucken in ihren Rollen und werden mit Blasmusik, wie bei Dorffesten üblich, unterstützt. 

Zu Anfang verläuft das Dorffest perfekt, doch der Schein trügt. Drinnen im Zelt wird die Stimmung immer heißer und draußen wird der Regen immer stärker. Die Stimmung flaut auch dann nicht ab, als der Zeiringer bei der Sandra ein Machtwort sprechen muss. Es ist schließlich sein Dorf und damit sind auch Pflichten verbunden. Man muss jene, die aus ihrem Stand ausbrechen wollen, wieder auf den Boden der Realität zurückholen.

Doch um das Zelt spielt sich das wahre Drama ab, glaubt der Sohn vom Zeiringer doch wirklich gerade jetzt mit der Sandra was anfangen zu können. Im  Zelt dagegen verschwendet keiner einen Gedanken daran, gibt es doch alles was man braucht, Bier, Backhendln und Testosteron. Und so bemerkt auch keiner das unaufhaltsame Ende, welches auf alle zurollt. Nur diejenigen, die sich vor dem Zelt aufhalten, ahnen die …

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