Bevölkerungsaustausch – wir werden umgevolkt

1945 | Flüchtlinge erreichen den Zug

1945 Flüchtlinge erreichen den Zug | Fotos: Archiv Wolfgang Bauer

Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Bevölkerung Österreichs ohne Zuzug schon längst schrumpfen würde. Um auf dem derzeitigen Stand zu bleiben, müsste jede Frau bei uns 2,1 Kinder kriegen, tatsächlich sind es nur 1,5 Geburten.

Wolfgang Bauer

Von Wolfgang Bauer

Es braucht also kräftige Zuwanderung, um unsere Sozialsysteme aufrecht erhalten zu können. Das ist keine neue Entwicklung, wie jeder leicht erkennen kann.

Wer das Wiener Telefonbuch aufschlägt findet wahrscheinlich mehr slawische als deutsche Namen, Leute die seit der Zeit der Monarchie zu uns kamen. Nicht immer war es freiwillige Zuwanderung, wie bei den deutschen Nachbarn, die derzeit die größte Zuwanderungsgruppe ausmachen.

Telefonbuch Wien

Zur Erinnerung: In den Jahren 1945 bis 1947 wurden aus Tschechien und anderen Ostgebieten dreieinhalb Millionen Sudetendeutsche vertrieben und zwangsausgesiedelt, ein Teil davon nach Österreich. Dies war ein wirklicher Bevölkerungsaustausch. Die gesamte deutschsprachige Bevölkerung mit wenigen Ausnahmen wurde mit 50 kg Gepäck pro Person abtransportiert und durch anders sprechende Staatsbürger ersetzt. Nach seriösen Schätzungen kamen dabei 250.000 Menschen ums Leben. Die Überlebenden kamen in schwer vom Krieg gezeichnete Länder mit kaum Arbeitsplätzen und viel zu wenig Wohnmöglichkeiten.

Nach dem Ungarnaufstand 1956 flüchteten rund 180.000 Leute nach Österreich, viele davon zogen allerdings wieder in andere Länder weiter.

Nach dem Volksaufstand 1968 in der Tschechoslowakei, genannt „Prager Frühling“, flüchteten rund 210.000 Personen zu uns oder kehrten nach dem Urlaub nicht mehr in ihre Heimat zurück.

Flüchtlinge in der Tschechei vor der Ausweisung 1945
Flüchtlinge in der Tschechei vor der Ausweisung 1945

Beim Zerfall des ehemaligen Jugoslawien in den 1990er Jahren kamen weit über 100.000 Flüchtlinge nach Österreich, die aber auch nur teilweise hierblieben. Sie flüchteten nach Massakern wie in Srebrenica mit 8.000 Toten oder nach der Belagerung von Sarajevo mit 11.000 Toten, viele davon Frauen und Kinder, die von Heckenschützen (Snipern) wahllos …

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