Saša Stanišić: Herkunft

Saša Stanišić | Foto: Luchterhand/ Katja Sämann

herkunft

Autor: Saša Stanišić
Titel: Herkunft
ISBN: 978-3-630-873-9
Verlag: Luchterhand Literaturverlag, München  in der Verlagsgruppe Random  House GmbH
Erschienen: 2019

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Klappentext

„Herkunft“ ist ein Buch über ein Dorf, in dem nur noch dreizehn Menschen leben, ein Land, das es heute nicht mehr gibt, eine zersplitterte Familie, die meine ist.

Es ist ein Buch über Sprache und Scham, Ankommen und Zurechtkommen, Glück und Tod.

Die Toten sprechen in „Herkunft“, und auch die Drachen, und meine Großtante Zagorka macht sich in die Sowjetunion auf, um Kosmonautin zu werden.

„Herkunft“ ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre.

Diese sind auch „Herkunft“: Drina und Neckar. Ein Flößer, der nicht schwimmen kann. Eine Marxismus-Professorin, die ausgebeutet wird. Ein nicht korrupter bosnischer Polizist. Ein Wehrmachtssoldat, der Milch mag. Boris Becker. Eine Grundschule mit drei Schüler. Einen Nationalismus. Eine ARAL-Tankstelle. Ein Tito. Ein Eichendorff. Ein Sasa Stanisic.

Anna Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Um Herkunft schätzen zu lernen, muss man sie zuerst verlieren. Eine Erkenntnis, die dieses Buch vor Augen führt.

1978 in „Jugoslawien“ geboren und 1992 in Deutschland gestrandet – macht sich der Autor, nach Ende seine Literaturstudiums in Heidelberg, auf die Spuren seiner Herkunft.

Seine Wurzeln sind nach dem Jugoslawienkrieg in drei Teile zersplittert: Die der väterlichen Großeltern in Serbien, die der mütterlichen Großeltern in Bosnien und die seiner Eltern in Kroatien.

Sasa Stanisic, ein Meister der Worte, versteht es, den Leser in seine Gefühlswelt eintauchen zu lassen. Er, „das Halbblut“, zeigt den Weg zu einer „Herkunft“, die es nicht mehr gibt. Der Autor schafft es, dem Leser auf einen Weg mitzunehmen, auf dem er in den Schuhen eines Flüchtlings wandeln kann.

Wer sich ganz auf dieses Buch einlassen kann, spürt den Schmerz der verlorenen Herkunft. Eine Herkunft, die es nicht mehr gibt, weil sie zersplittert wurde.

Sensibel, einfühlsam und doch witzig verändert der Autor die Denkweise von Menschen.

Ein ganz besonders lesenswertes Buch.


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