Lisa Gadenstätter/ Elisabeth Gollackner: Schluss mit Schuld

Lisa Gadenstätter und Elisabeth Gollackner

Lisa Gadenstätter und Elisabeth Gollackner | Foto: Seifert Verlag

Unsere Reise zum Holocaust und zurück

Autorinnen: Lisa Gadenstätter & Elisabeth Gollackner
Titel: Schluss mit Schuld – unsere Reise zum Holocaust und zurück
ISBN: 978-3902924-90-2
Verlag: Seifert-Verlag GmbH, Wien
Erschienen: 2018

Klappentext

Im Herbst 2017 beginnen die zwei ORF – Journalistinnen Lisa Gadenstätter und Elisabeth Gollackner ihre Arbeit an einer Fernsehdokumentation über Holocaust Überlebende. Das Projekt wird zur Reise, herausfordernd und emotional, und führt sie in die ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und Ausschwitz, nach Israel nach Hamburg. Am Ende der Reise steht die fertige Doku, aber auch eine Antwort auf die Frage, was der Holocaust drei Generationen später noch mit mir zu tun hat.

„Schluss mit Schuld“ vereint tagebuchartige Erzählungen der Filmproduktion, historisches Wissen und die Geschichten und Gespräche der Zeitzeugen. Eine gelungene Verschränkung, die das Buch zu einem außergewöhnlichen Beitrag im Gedenkjahr 2018 macht. Sehr direkt und unbefangen behandeln die beiden Frauen ein dunkles Kapitel der Geschichte, ohne jemals respektlos zu werden.

Die entwaffnende Offenheit, mit der sie erzählen, holt Zeitgeschichte in die Gegenwart, verhandelt sie im Hier und Jetzt. Und ermöglicht so einen neuen Blick auf die Frage der Verantwortung heutiger Generationen für die Gräuel der Nazidiktatur.

Anni Lemberger
Rezension von Anni Lemberger

Den beiden Autorinnen ist mit diesem Buch eine einzigartige Form zur Aufarbeitung „unserer Schuld“ am schlimmsten Völkermord der Menschheit gelungen. Sie haben die Möglichkeit genutzt, um die letzten Zeitzeugen des Holocaust zu interviewen, um ihre Darstellung zur Schuld der Nachkommen „der Täter von Damals“ zu hören. Gleichzeitig erklärte sich auch die Enkelin eines „NS-Täters“ bereit, ihren Umgang mit der Schuld ihrer Großeltern darzustellen. Auch die Wahrnehmung von Kindern, die die Gedenkstätte Mauthausen besuchten, konnten die beiden Autorinnen einfangen.

Ein einzigartiges Buch, das die Nachkommen der Täter von der kollektiven Schuld des Völkermordes freispricht,  ihnen jedoch die Verantwortung aufbürdet, genau hinzuschauen wie es so weit kommen konnte, um eine ähnliche Entwicklung bereits in den Anfängen zu stoppen.

So wünsche ich mir ein Lehr- und Aufklärungsbuch in unseren Schulen – die Themen „Minderheiten“ und Ausgrenzung“ sind nämlich aktueller denn je und wieder auf dem Weg in unsere Gesellschaft!

Die Dokumention „Schluss mit Schuld – Was der Holocaust mit mir zu tun hat“ ist online unter „https://tvthek.orf.at“ zu finden.

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