Daria Wilke: Die Hyazinthenstimme

Daria Wilke | Foto: Residenzverlag/ Aleksandra Pawloff

Daria Wilke | Foto: Residenzverlag/ Aleksandra Pawloff

Daria Wilke

Autor: Daria Wilke
Titel: Die Hyazinthenstimme
ISBN: 978-3-7017-1720-0
Verlag: Residenz Verlag GmbH
Erschienen: 27.08.2019

Klappentext:

Im Haus Settecento hat der zwielichtige „Zar“ nach dem Vorbild der Barock-Konservatorien ein verstecktes Internat geschaffen. Hier werden hochbegabte Knaben ausgebildet – und kastriert, um wie die Kastratensänger des Barock die spektakulärsten Rollen singen zu können.

Als der kleine Timo mit der Zauberstimme nach Wien flieht und sein Mentor Matteo loszieht, um ihn zu suchen, muss sich die Kunstwelt mit der Realität konfrontieren: Matteo wird zum Straßensänger, zu Jäger und Gejagtem. Der Zar scheint ihm auf der Spur zu sein, und um Timo zu finden, muss er sich in der harten Welt der Obdachlosen behaupten.

Erfüllt von den Klängen der Barockoper, erzählt Daria Wilke die atemlose Geschichte eines Geheimbunds, der bereit ist, jeden Preis für Schönheit zu zahlen.

Rezension von Rebecca Schönleitner

Matteo lebt und singt in dem Haus Settecento. Hier wurde er aufgefangen, zusammen mit seiner Schwester Nina, die diesem Geheimbund zwar nicht wirklich etwas bringt, aber trotzdem in dem schönen Haus wohnen darf. Die Buben mit der schönsten Stimme werden im ganzen Land gesucht und gekauft. Von rumänischen Bettlern, von Müttern, die keinen anderen Ausweg mehr sehen als ihre Kinder zu verkaufen.

Der positive Teil dieses Aspekts: Die Buben erwartet ein wunderbares Leben in Sorglosigkeit und Schönheit, voller Ästhetik und Anmut. Der negative Teil: Nicht jede Stimme entwickelt sich nach der Kastration zu einer einzigartigen Stimme und diejenigen, deren Stimme nicht die Erwartungen erfüllt wird ein Leben abseits des Rampenlichts geboten allerdings ohne die Möglichkeit trotzdem ein normales Leben führen zu können. Denn sie sind Ausgestoßene, Gestalten die nicht in die moderne Zeit passen.

Nina rettet den kleinen Timo vor der Kastration und Matteo, einer der begabtesten Kastraten des Hauses beginnt die Reise nach Wien seine Schwester und den kleinen Jungen zu suchen. Der Weg führt ihn in die reale Welt, er findet aber immer gute Seelen, die ihm helfen.

Daria Wilke schreibt voller Anmut und Poesie, voller Trauer und Mystik, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eine unglaublich berührende Geschichte von einer anderen Welt, die zeitweise abstoßend aber trotzdem wunderbar auf die Seele wirkt.

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