„Wahnsinn, is des schee!“

Alle Fotos: Hans Steiner

Aufmüpfig, schlitzohrig, erdig: Der Bairisch Diatonische Jodelwahnsinn lebt. Vor 33 Jahren von Otto Göttler ins Leben gerufen, gibt das Trio, das die traditionelle Volksmusik so richtig aufmischte, in neuer Formation wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich.  Am Sonntag spielten die drei im Brechelbad  in Seeham-Webersberg.

Claudia Karner

Von Claudia Karner

„Da kema 3“, nennt sich das neue Programm des Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinns. Da kamen also drei mit Ziach, Harfe und Kontrabass auf den Webersberg, gingen beherzt und voller Spaß ans Werk und begeisterten die Zuschauer, die bei strahlend-schönem Spätsommerwetter unter Apfelbäumen vorm Brechlbad > saßen und den Blick über den Obertrumer See genossen.

Das Jodeln steht nach all den Jahren beim Jodelwahnsinn nicht mehr im Vordergrund, der Name ist aber geblieben. Genauso wie der kritische Blick auf die Gesellschaft,  die Empörung und der Schalk, die Spielfreude und die hohe Musikalität. Da ist alles dabei vom bayrischen Gstanzl, dem Landler und der Polka bis zu Liedern aus den Anfängen, als noch die Moni mit den roten Haaren die grüne Geige strich, wie  „Hunger kriag i glei, wann i an Mc Donald siech“, einem vertrackten Zwiefachen,  dessen Text nichts an Aktualität verloren hat.

Dazwischen war auch Platz für  „stade“ poetische Lieder zum Ausschnaufen wie die berührende Vertonung eines Gedichts von Werner Schirf, einem eher unbekannten Münchner Dichter, der immer Angst hatte, in Vergessenheit zu geraten.

 „Nach mia scheint die Sonna genau so wie heid/ Nach mia werd’s no vui gem, de ’s Lem sakrisch freid/ Nach mia bliahn de Bleame und Bam scho im Mai/Nach mia riacht a g’hmads Gras genauso wia Hei./ Nach mia und nach dia und nach eam und nach eich/ draht se d’Welt, wia wenn nix gscheng war, oiwei no gleich.“

Dorfladen

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