„Tyll“ – Einer, der tut, was er will

Tyll

v.l.n.r.: Simon Jaritz-Rudle (Tyll Ulenspiegel), Marcus Marotte (Pirmin), Kristina Kahlert (Nele)

Daniel Kehlmann lässt in seinem Roman den Schalk und Provokateur Tyll Ulenspiegel durch ein verwüstetes Europa ziehen, in dem der Dreißigjährige Krieg tobt. Maya Fankes stilsichere und bildgewaltige Inszenierung wurde bei der Premiere am 18. September 2019 vom Publikum äußerst positiv aufgenommen.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Tyll ist der Sohn eines Müllers, der sich mehr für Naturphänomene und Kräuter interessiert als für seine Mühle. Zwei Jesuiten kommt dessen Neugierde verdächtig vor, sie halten diesen aufgeklärten Geist für einen Scharlatan und Teufelsbündler. Nach der Verurteilung und  Hinrichtung seines Vaters verlässt Tyll mit der Bäckerstochter Nele das Dorf. Sie schließen sich dem fahrenden Volke an und lernen von einem sadistischen Gaukler die nötige Kunststücke.

Ein vergiftetes Pilzgericht verschafft ihnen Freiheit und so ziehen sie zu zweit weiter. Sie landen schließlich als Hofnarren beim Winterkönig Friedrich V. und seiner ehrgeizigen britischen Gattin. Als Nele Tyll verlässt, um mit Mann und Kindern ein geordnetes Leben zu führen, zieht der dämonische Schalk alleine weiter. Er trifft auf sprechende Esel, Mönche und Bauern, Drachenforscher und Gelehrte, bis er schließlich als Mineur in bzw. unter Brünn landet.

Nirgendwo war der Krieg so apokalyptisch wie dort unten bei den Mineuren, die sich bei den Belagerungen durchs Erdreich gruben und einander tief drunten in der Dunkelheit umbrachten. Ich wusste, dass ich von diesem vergessenen Kapitel erzählen wollte, darum habe ich Tyll am Ende des Buches zu den Mineuren geschickt.

Daniel Kehlmann

Simon Jaritz-Rudle ist ein kraftvoller Tyll, ein Spaßmacher mit gefährlich dämonischem Grinsen. Als seine Gefährtin Nele verbreitet K…

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