Die Wogen gehen hoch hier in unseren Freundeskreisen. Die Klimaerwärmung heizt nicht nur unseren Planeten auf, sondern auch unsere Köpfe.

Von Wolfgang Ecker
Lasst mich ein paar Gedanken dazu schreiben.
Fangen wir bei Greta an. Ein hübsches junges Mädchen, das zur Galionsfigur des Umweltschutzes geworden ist. „Ja,“ sagen die einen, „das ist alles gut und schön, aber es ist doch nur ein aufgebauschter Hype um sie, man sollte das anders machen.“
Das mag stimmen, ändert aber nichts daran, dass es zu heiß wird auf der Welt. Diese Argumentation erinnert mich an die Tage vor einem wichtigen Länderspiel, da haben wir in Österreich sofort 8 Millionen Bundestrainer. In Deutschland wird es nicht viel anders sein, nur die haben gleich 80 Millionen. Und in Dänemark nicht anders, in Italien nicht anders, in Frankreich nicht anders und nirgends nicht anders.
Tatsache ist, ihr Gesicht ist untrennbar mit der Bewegung verbunden. Ob einem das jetzt passt oder nicht.
Dann zum zweiten Thema: Der Erwärmung an sich. Ich denke, ich brauche da nicht viel sagen dazu, die Fakten sind so evident, dass mich jene, die das noch leugnen, an die Flacherdler auf youtube erinnern, die steif und fest und mit geradezu verbissener Hartnäckigkeit behaupten, die Erde wäre flach. Die gehören für mich in die Kategorie „Dorfdeppen“. Dorfdeppen hat es selbstverständlich auch früher gegeben, aber die sind weiters nicht aufgefallen. Man hat sie gekannt, „ach was, ein harmloser Narr“, hat über sie gelächelt, aber damit war die Sache auch schon wieder erledigt. Das Verharmlosen hat sich mit dem Internet fundamental geändert, heute vernetzen sie sich und plärren „wir sind das Volk!“ (Da müssen wir uns etwas einfallen lassen, so kann das nicht weitergehen, sonst regieren Deppen die Welt)
Dann gibt es die, die sagen: Österreich ist zu klein, Deutschland ist zu klein, Europa ist zu klein, wir sind nur ein Fliegenschiss auf der Landkarte und können global nichts verändern. Das ist eine Einstellung, die ich nicht teile. Wir, wir in den reichen Ländern, wir, die wir nicht mit den Produktionskosten in Vietnam, in Thailand oder sonst wo konkurrieren können, wir müssen Bugwelle sein und nicht der Sog im Heck. Unser Erfolg liegt im Hirnschmalz, das wir investieren, nicht im Nachäffen. Gehirn, Innovationen, Erfindungen, damit können wir uns absetzen und können erfolgreich sein (und wir sind es ja auch) aber nicht mit Nachäffen oder gar der Reduktion von Standards.
Ich bin schon ein paar Jahre auf der Welt, wie ihr wisst. Eine Welt, die während meiner Lebenszeit bereits mehrmals untergegangen ist. Sehr gut erinnere ich mich noch an die frühen siebziger Jahre. Aufgewachsen in Linz, einer Industriestadt, Stahl, Chemie, Schwerindustrie. Die Luftverschmutzung war so arg, dass es im Herbst aus dem Nebel geschneit hat. Feiner Schnee, Industrieschnee. Es war so viel Staub in der Luft, dass der als Kondensationskeim gedient hat, um diese „Keime“ hat sich der pulvrige Schnee gebildet und hat alles weiß überzogen.
Der Nebel war so dick, dass der Verkehr zusammengebrochen ist. Die wenigen Autos, die gefahren sind, sind in einer Kolonne hinter Fußgängern hergefahren. Ein Beifahrer hat sich erbarmt, ist ausgestiegen und in der Mitte der Fahrbahn gegangen. Die Autos hinterdrein. Nach einer Weile war Schichtwechsel, der nächste Beifahrer ist vorne gegangen.
Man hätte Filter gebraucht für die Abgase. Das ist aber nicht gegangen, weil sonst die Welt untergegangen wäre, weil sich unsere Preise erhöht hätten und wir nicht mehr konkurrenzfähig gewesen wären, weil den Chinesen war die Umwelt egal. Damals waren es übrigens keine Chinesen, auch keine Koreaner, damals waren es Japaner.
Wie ihr seht lebe ich noch. Und gar nicht schlecht. Die Welt ist nicht untergegangen.
Dann gibt es noch – das ist jetzt das letzte Thema, das ich anspreche, obwohl noch mehr zu sagen wäre – all jene, die Angst vor Veränderungen haben. Denen kann man nur die alte Weisheit vor Augen halten, die für jedes Unternehmen gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Und jenen, die fürchten ihre Welt geht zu Grunde, die massive Wohlstandseinbußen befürchten, die möchte ich an die Geschichte mit dem Industrieschnee erinnern und ihnen sagen, dass heute die Reifen des Rasentraktors drei Mal so dick sind wie damals meine Autoreifen.
So, das war das Wort zum Samstag. Jetzt schießt los und sagt mir, warum ich unrecht habe.
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