„Der Schüler Gerber“ – „Danke, setzen, nicht genügend!“

Felix Mitterers eindringliche Bühnenfassung von Friedrich Torbergs 1930 erschienenen Roman feierte 1999 in Graz Premiere. Im Schauspielhaus Salzburg inszeniert Harald Fröhlich das beklemmende Stück über die Folgen inhumaner „schwarzer“ Pädagogik mit Studierenden der hauseigenen Schauspielschule und Antony Connor als sadistischem Professor „Gott“ Kupfer.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Kurt Gerber ist ein relativ guter Schüler, er hat eine poetische Ader und seine Deutschprofessorin hält große Stücke von ihm. Im letzten Schuljahr vor der Matura bekommt er jedoch einen neuen Klassenvorstand, den berüchtigten Mathematikprofessor „Gott“ Kupfer. Sein Vater rät ihm sogar, die Schule zu wechseln, doch Kurt „Scheri“ Gerber ist überzeugt davon, dass jemand wie Kupfer keinen Einfluss auf seine Zukunft oder gar auf sein Leben nehmen könnte.

Da hat er sich aber getäuscht. Denn intelligente, rebellische Jugendliche sind Kupfer ein Dorn im Auge. Sie zu brechen bereitet ihm Vergnügen und Genugtuung. Gerbers Mitschüler sind bald so eingeschüchtert, dass sich bei all den Ungerechtigkeiten niemand aufzumucken getraut. Auch privat hat Gerber nur Probleme, denn seine große Liebe, die Schulabbrecherin Lisa Berwald, zeigt ihm die kalte Schulter und sein herzkranker Vater setzt ihn unter Druck, denn der sollte sich nur ja nicht aufregen. So hat sich Kurt Gerber sein letztes Schuljahr wohl nicht vorgestellt.

Antony Connor verleiht „Gott Kupfer“ so viel Authentizität, dass man Gänsehaut bekommt, da man an die ausgestandenen Ängste und Schrecken seiner eigenen Schu…

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1 Kommentar zu "„Der Schüler Gerber“ – „Danke, setzen, nicht genügend!“"

  1. Ein Stück, das noch nichts an seiner Brisanz verloren hat. Gratulation Harald Fröhlich und dem gesamten Team!

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