Andreas Kiendl: Leibnitz

Andreas Kiendl

Andreas Kiendl | Foto: Gmeiner Verlag/ Wolf Silveri

Andreas Kiendl Leibnitz

Autor: Andreas Kiendl
Titel: Leibnitz
ISBN: 978-3-8392-2494-6
Verlag: Gmeiner Verlag GmbH
Erschienen: 11. 09. 2019

Klappentext:

Claudia und Christian Grebien leben mit ihren beiden Kindern im steirischen Leibnitz. Schon seit einiger Zeit hat das Paar Probleme, aber beide bemühen sich.

Das Singen in einem Laienchor ist ihre gemeinsame Leidenschaft. Als Claudia erfährt, dass ihre Mutter und ihr Stiefvater nach Kanada auswandern, treibt sie das noch stärker in die Abhängigkeit von Christian und dessen Eltern, mit denen sie eine Hausgemeinschaft bilden.

Die Familie ist alles für Claudia, doch ein Autounfall verändert das Leben der Grebiens von Grund auf und stellt alle vor neue Herausforderungen.

Rezension von Rebecca Schönleitner

Andreas Kiendl ist hier ein wirklich erstaunlich gutes Debüt gelungen, das in seiner Thematik frustriert und entsetzt.

Anfangs erscheint einem Claudia ja als das Opfer in dieser Beziehung. Sie ist gefangen in einer finanziellen und mentalen Abhängigkeit von einem Mann, der mit ihr und den Kindern im Hause seiner kleinbürgerlichen Eltern wohnt. Alkohol gehört zum guten Ton, befinden wir uns ja in der Steiermark, wo die halbe Einwohnerschaft vom Wein lebt.

Claudia ist nicht wirklich glücklich, denkt aber auch nicht daran etwas zu ändern. Sie könnte ja zum Beispiel arbeiten gehen, oder sich mehr um ihre Kinder kümmern. Stattdessen beginnt sie ein sexuales Verhältnis, das ihrem Ego offensichtlich bekommt.

Als ihr Christian auf die Schliche kommt leugnet sie nicht und Christian hat nun guten Grund offiziell und nicht mehr heimlich zu saufen. Die Eltern, bzw. Schwiegereltern verabschäuen die Schwiegertochter sowieso und sind nur bestätigt in ihrer Meinung.

Claudia nützt die Chance eines Neubeginns in keinster Weise sondern versinkt immer mehr in die Trostlosigkeit. Tja, bis Christian im Suff einen schweren Unfall hat. Er überlebt und die beiden könnten neu beginnen.

Dieses Buch zieht einen beim Lesen in einen Sumpf, der nur schwer loslässt. Es ist ein schleichendes Elend das krank macht, frustriert und sehr nachdenklich macht.

Sehr empfehlenswertes Debüt.

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