Krippe – Vom Flechtwerk zur Weihnachtsgeschichte

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Das Wort Krippe bezeichnete ursprünglich etwas Geflochtenes oder ein Flechtwerk. Dies konnte ein Korb sein, ein Zaun, ein Gehege oder ein Futterbehälter.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

In den rheinischen Gebieten wurden an Flussufern zur Uferbefestigung gitterartige Vorzäune aus Holz und dicken Ästen errichtet, die mit Weidenflechtwerk verbunden waren. Die verbleibenden Freiräume wurden mit Erde und Steinen befüllt. Diese Vorzäune wurden als Krippen bezeichnet und dienten zum Schutz von Dämmen und Deichen. So bedeutete eine Krippe schlagen einen solchen Zaun errichten, das Ufer krippen das Ufer durch eine Krippe befestigen.

Mit der Zeit weitete sich der Bedeutungsumfang von Krippe, so dass auch der gesamte Damm als Krippe bezeichnet werden konnte. Mancherorts wurde der Damm auch Krippenbühne genannt. Alternativ wurden diese Geflechte auch als Körbe bezeichnet, wie die Redensart das Wasser geht über die Körbe belegt. Ebenso wurden in Wasser geschlagene Pfahlwerke, die ausgepumpt wurden, um anschließend im freigewordenen Raum Mauern errichten zu können, als Krippen bezeichnet.

Im Bergbau war eine Kohlkrippe ein geflochtener hoher Korb, der auf speziellen Wägen zum Transport von Holzkohle diente. So heißt es in einem Bergmannslied aus dem Jahr 1684:

Kohlführer auf der Straßen
sparen nicht ihre Gäul,
groß Krippen tun sie fassen,
führens auf etliche Meil

Die Bedeutung „Korb“ oder „Kasten“ war im Österreichischen noch bis Ende des 18. Jahrhunderts lebendig. So war eine …

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