Das Kaiserbacherl (Rottbach)

Der längste „Fluss“ in unserer Gemeinde ist der Rottbach, allgemein nur das „Kaiserbacherl“ genannt. Der viel längere Pladenbach stellt zwar auf eine gewisse Länge die Grenze zu den Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen dar, gehört somit aber nur zur Hälfte nach Bürmoos. Das Kaiserbacherl beginnt in der Wiese zwischen Ortszentrum und Bürmooser See (Loamgruabm).

Wolfgang Bauer

Von Wolfgang Bauer

Vom Kindergarten weg rinnt das Bächlein nach mehrmaligem Richtungswechsel rund um den Kellerwald (Hummerhügel) zur Echingerstraße, unterwegs gespeist von vielen Seitengräben. Ab dort bildet der Bach die Grenze zwischen Bauland und Wald, bis er bei der Pumpstation des Reinhalteverbandes Pladenbach in den Wald abbiegt.

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Dieser Teil des Baches war zwischen 1935 und 1940 in einem Meliorations-Projekt zur Arbeitsbeschaffung begradigt und die Bachsohle eingeebnet worden, die Seiten wurden mit ineinandergesteckten Holzpfosten gesichert, die teilweise heute noch sichtbar sind und noch immer ihren Zweck erfüllen!

Der Ursprung des Kaiserbacherls mitten im Ort

Im Wald unterhalb des Hainzbauers wurde das Bachbett trotz mehrmaligem Richtungswechsel ebenfalls begradigt und mit Steinen gesichert, wohl wegen der Überlaufrohre des Pumpwerkes, die hier, in der Nähe des Steges über den Bach, einmünden. Weiter verläuft der Bach im Wald bis zu einer Wiese und einer Brücke.

Das Entwässerungsprojekt

Entlang des ganzen Baches gibt es praktisch nirgends einen Weg oder eine Straße. Wer zu der obengenannten Bücke kommen will, hat zwei Möglichkeiten: kurz vor dem Hainzbauer rechts in den Waldweg einbiegen und über den Steg ohne Geländer einige Minuten durch den Wald, o der von der Echingerstraße bei der Pulverfabrik links einbiegen und auf der linken Straße bis zu den Häusern der Familie Pieringer. Hier stand früher ein Bauernsachl, das mein Urgroßvater Ferdinand Bauer von 1894 bis 1900 aufgebaut und die um das Haus erworbenen sumpfigen Wiesen kultiviert hatte.

Das Bach bildet die Siedlungsgrenze

Wenige Meter weiter danach kommt man zu der erwähnten Brücke und hat vor sich ein längst nicht mehr bewirtschaftetes Bauernhaus – das Haus, das mein Großvater Johann Bauer 1900 erbaut hatte. Auch er mußte erst mühselig die Wiesen kultivieren. Rund um das Haus setzte er 100 Obstbäume, von denen es aber nur mehr wenige gibt. Der Bach am Rande dieser Wiesen meines Großvaters bildet hier die Grenze zwischen den Gemeinden St. Georgen und Bürmoos.

Von der Brücke am Wiesenrand entlang, dann durch den Wald bis zu seinem Austreten in die Wiesen von Jauchsdorf hat sich der Bach tief in Mäandern eingegraben.

Hier gibt es, vom obengenannten Bauernhaus ausgehend, im Wald einen passablen Forstweg. In Jauchsdorf kommt das Bacherl, eingefaßt von Büschen und Bäumen nach wenigen hundert Metern noch zu einem Wehr, kurz bevor es unter der Straße nach Bürmoos durchrinnt und wenig später in den Pladenbach mündet.

Der Steg ohne Geländer über den Bach

Einst hatte der Bach ein Moor entwässert, das eine bis zu acht Meter mächtige Torfschicht aufgebaut hatte. Damals bestand keine Hochwassergefahr. Das Moor speicherte bei Regen das Wasser und gab es nur langsam an das Bächlein weiter. In meiner Jugend fand man noch zahlreiche Fischarten, Krebse und Muscheln im Bach.

Die Überlaufrohre der Pumpstation

Bevor es ein Kanalnetz gab, leiteten aber die immer zahlreicher werdenden Häuser entlang des Baches alle Abwässer dort hinein. So verschwanden diese Bachbewohner nach und nach, wegen des Wehres in Jauchsdorf können auch keine mehr in das heute wieder saubere Wasser vom Pladenbach nach oben wandern. Einsetzen wird sie aber auch keiner, denn das Fischereirecht liegt bei der Familie Mayr-Melnhof, die kein Interesse hat, hier etwas zu unternehmen.

Die Brücke und das Bauernhaus im Winter

Für Wanderungen bietet sich beim Rückweg eine schmale Straße entlang des Pladenbaches an. Bei der Furt, die mit Traktoren meistens problemlos durchfahren werden kann, biegt man dann links ab und kommt über den Hainzbauern wieder in den Ort.

Der Bach schlängelt sich am Waldrand entlang – er bildet hier die Grenze zwischen Bürmoos und St. Georgen

Man kann in Jauchsdorf aber auch vorher am Waldrand in Richtung Frauenschuh links abbiegen und – vorbei an dem ehemaligen Bauernhaus des letzten Rechenmachers weit und breit – in Richtung Hainz marschieren. Eine weitere Variante wäre in Jauchsdorf über die Brücke des Pladenbaches auf dem Höhenrücken entlangzugehen – mit prächtiger Aussicht auf die Berge.

Beim Anwesen der Familie Höller teilt sich der Weg. Hier geht man links, kommt nach kurzer Wanderung auf dem Forstweg zu der genannten Furt, wobei vorher ein bequemer Steg über den Bach führt. Von dort aus zurück nach Bürmoos auf der Stierlingwaldstraße.

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