Andau. Wie Kunst am Fluchtweg siecht.

Andau

Die rund fünf Kilometer lange Allee von Andau zur Brücke von Andau, über die 1956 über 70.000 UngarInnen nach Österreich flüchteten, ist auch heute noch imposant.

Rochus Gratzfeld

Von Rochus Gratzfeld, Salzburg & Sarród

Entlang der Allee errichtete eine Kunstinitiative Installationen und Skulpturen, die an das Ereignis erinnern. Ihr Verfall im Zeitablauf war Teil des Projektes, welches 1996 auf Grund von Geldmangel eingestellt wurde.

24 Jahre haben an den Kunstwerken ihre Spuren hinterlassen. Der Zerfall dominiert. Was noch übrig ist, beeindruckt.

https://www.derstandard.at/story/3349120/andau-wie-die-kunst-am-fluchtweg-siecht

Was mich betroffen macht: Andau verzichtet auf jede Form der erläuternden Beschreibung entlang der Allee. Ein Informationsstand zerfällt der Kunst gleich. Die Chance, hier junger Kunst die Möglichkeit zeitgenössischer Erinnerung zu geben, bleibt ungenutzt. Überhaupt liegt der Verwesungsgeruch des hiesigen Desinteresses über der Allee. Warum ist das so? Geldmangel – wo sich reiche Gemüsebauern und Winzer tummeln? Glaub ich nicht. Desinteresse an Kunst, an Erinnerung, an dem Thema Migration? Glaub ich! Dazu passen Soldaten, die ich ihren Assistenzdienst absolvierend durch den Ort streifen sehe. Was für eine Skurrilität.

Schade. Denn Andau verpasst, sich ein verbindendes Profil zu geben. Verpasst die Errichtung einer neuen Brücke. Einer Kunstbrücke zwischen gestern und heute. Weit über Gemüse, Wein und Riesentrappen hinaus.

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